Psychomotorische Störungen
Psychomotorische Störungen
Parakinesen und Stereotypien
Definition: Parainesen sind qualitativ abnorme, meist komplexe Bewegungen, die häufig die Gestik, die Mimik und auch die Sprache betreffen. Unter Stereotypien versteht man Äußerungen auf sprachlichem und motorischem Gebiet, die die Tendenz aufweisen, oft längere Zeit hindurch in immer gleicher Form wiederholt zu werden. Im Gegensatz zur Perseveration ist hier kein Zusammenhang zu früher im Gespräch gebrauchten Worte und Gesten erkennbar. Hierunter fallen auch Verbigerationen (Wortstereotypien), Katalepsie (Haltungsstereotypien) und die "Flexibilitas Cerea" (wächserne Biegsamkeit). Befehlsautomatismus: Der Patient führt automatisch Handlungen aus, die er selbst als nicht von ihm intendiert empfindet, sofern er sich überhaupt dazu äußert (äußern kann). Negativismus: Negativistische Kranke tun gerade das nicht, was man von ihnen erwartet oder verlangt (passiver Negativismus), oder sie tun genau das Gegenteil (aktiver Negativismus). Negativistische Kranke kann man in gewissen Fällen zur gewünschten Handlung bringen, wenn man ihnen diese Handlung verbietet oder ihnen das Gegenteil befiehlt (Befehlsnegativismus).
Vorkommen: Katatonie
Mutismus
Definition: Wortkargheit bis hin zum Nichtsprechen (Verstummen)
Vorkommen: Schizophrenien, schwere Depressionen, hirnorganische Erkrankungen (CJD), psychogen
Stupor
Definition: Zustand von Bewegungs- und Reglosgikeit bei erhaltenem Bewusstsein
Vorkommen: Depressionen, Katatonien, psychogene Störungen
Katalepsie
Definition: Wächserne Starre. Kopf oder Extremität verharren in der Stellung, in die sie passiv gebracht werden.
Vorkommen: katatone Schizophrenie (wenn es sich um eine krankhate Katalepsie handelt). Kann auch in harmloser Form bei der Hypnose, Selbsthypnose oder Meditation vorkommen.
Raptus
Definition: extremer seelisch körperlicher Erregungszustand mit heftigen Bewegungen und Selbst-, bzw. Fremdgefährdung
Ausprägung: eine kurze Raptushandlung wird "raptusartig" genannt, z.B. ein raptusartiger Suizidversuch (hochgefährlich, weil unvorhersehbar). Auch längerdauernde Raptushandlungen, dann meist katatoner Bewegungssturm.
Vorkommen: Schizophrenien, agitierte Depressionen, selten bei starker emotionaler Belastung (Autounfall)
Logorrhoe
Definition: Verstärkter Redefluss.
Vorkommen: Normalpsychologie (Quasselstrippe), Manien