Hemisphärensychronisation
Hemisphärensynchronisation
Die Hemisphärensynchronisation, auch in der Schreibweise Hemisphären-Synchronisation gebräuchlich, geht ursprünglich auf eine Theorie von Robert A. Monroe zurück. Monroe ging davon aus, dass die beiden Gehirnhälften in unterschiedlichen Frequenzen gedaktet sind und dass ein künstlicher Angleich der Frequenzen z.B. mittels Stimulation durch bestimmte Töne dabei hilft, die Frequenzen anzugleichen und die Arbeit des Gehirns ganzheitlicher werden zu lassen.
Obwohl Monroe sich bei seinen Überlegungen hauptsächlich auf luzides Träumen und außerkörperliche Erfahrungen bzw. Out of Body Experiences (AKE bzw. OBE) konzentrierte, spielt die Hemisphärensynchronisation heute vor allem im Bereich der Psychotherapie bzw. des Entspannungstraining und im Neurofeedback eine Rolle.
Tatsächlich können Unausgewogenheiten in den Aktivitäten der beiden Gehirnhälften bestehen und wenn diese Unausgewogenheiten an bestimmten Stellen Überhand nehmen, können sie auch Beschwerden (z.B. Depressionen) verursachen. Mittels eines EEG lassen sich Ungleichheiten aufspüren und mit Hilfe von Neurofeedback-Training, Meditation, Hypnose oder transcranieller Elektrotherapie ausgleichen.
Ein ausgeglichen arbeitendes Gehirn steht für ganzheitliches Denken, bei dem das logische sprachliche Denken mit dem nonverbalen Denken der rechten Hemisphäre gleichberechtigt und harmonisch einhergeht.
Hemi-Sync-CDs
Die Wirkweise einer Hemi-Sync-CD ist im Grunde recht einfach. Über Kopfhörer werden zwei Unterschiedliche Frequenzen auf die Ohren gegeben (zumeist eingebettet in Entspannungsmusik), die um eine bestimmte Zielfrequenz verschoben ist. Grund dafür ist, dass die Zielfrequenzen zumeist in einem so niedrigen Bereich liegen, dass sie für das menschliche Ohr als Sinus-Schwingung nicht wahrnehmbar und als rhythmisches Klopfen eher unangenehm wären. Eine klassische Frequenz hierfür ist bspw. 7 Hz.
Gibt man nun auf ein Ohr einen Kammerton "a" mit 440 Hz und auf das andere eine Frequenz mit 447 Hz, filtert das Gehirn die Differenz von 7 Hz heraus und wird durch diese stimuliert. 7 Hz sind im Bereich der niedrigen Alpha-Wellen und haben eine sanfte, entspannende Wirkung. Durch Verschiebung der Frequenzen auf den einzelnen Stereo-Kanälen lassen sich beliebige Frequenzen auf diese Art und Weise erzeugen.
Nachteil ist, dass man mit dieser Vorgehensweise immer nur eine Frequenz für das gesamte Gehirn nutzen kann. Zur Behandlug mancher Störungen oder zur Erzeugung bestimmter Zustände im Gehirn kann es nützlich sein, die beiden Hemisphären unterschiedlich zu stimulieren. Dazu bedarf es eines höheren Aufwands, da man nun mit Taktungen arbeiten muss, die man nicht mehr ohne weiteres in Musik einbetten kann. Diesen Effekt können handelsübliche Hemi-Sync-CDs in der Regel nicht erzeugen.
Aktueller Stand der Hemisphärensynchronisation
Zwischenzeitlich weiß man, dass nicht allein die Synchronisation der Hemisphären für bestimmte Effekte sorgt, sondern auch die Frequenz, mit der sie durchgeführt wird. So können manche Frequenzen sehr entspannend und beruhigend wirken, während andere eher anregen. Das Luzide Träumen, für das sich Robert A. Monroe besonders interessierte soll bspw. vorwiegend durch eine Stimulation mit 7,83 Hz (der Schumann-Resonanz) möglich sein, wobei sich eine asynchrone Stimulation als wesentlich effektiver herausgestellt hat.
Allerdings sind auch die einzelnen Frequenzen, denen bestimmte Effekte nachgesagt werden noch relativ ungenau, denn man hat festgestellt, dass eine unterschiedliche Stimulation der einzelnen Hemisphären wesentlich effektiver bei der Erzeugung gewünschter Effekte sein kann. Dazu benötigt man aber bestimmte technische Voraussetzungen, weshalb eine einfache Hemi-Sync-CD nicht genügt. Aktuelle Mindmachines (nur bestimmte Modelle, da die Techniken patentrechtlich geschützt sind) sind in der Lage, auch asynchrone Stimulation zu ermöglichen.