Mind-Control

Der Begriff Mind-Control bzw. "Bewusstseinskontrolle" oder "Gedankenkontrolle" fällt immer wieder im Zusammenhang mit Hypnose.

Diskutiert wird hierbei zumeist die Frage ob ein Mensch mit Hilfe von Hypnose gegen seinen Willen oder gar ohne sein Wissen effektiv manipulierbar ist.

Dieses Theme weckt in vielen Menschen Neugier und regt die Phantasie an, bei vielen erzeugt es aber auch Ängste und Unsicherheit.
Wir möchten deshalb an dieser Stelle einmal den Zusammenhang zwischen Mind-Control und Hypnose skizzieren, um einen Überblick über das Thema ansich zu schaffen und ggf. auch mit klassischen Vorurteilen aufzuräumen.

In unzähligen Showhypnose-Veranstaltungen im Fernsehen oder auf Bühnen von Diskotheken konnte man schon und kann man immer wieder sehen, wie ein Showhypnotiseur Menschen dazu bringt, Dinge zu tun, die sie im normalen Leben niemals tun würden. Ob sie in der festen Überzeugung, Elvis zu sein über die Bühne tanzen, auf einem Besen ein E-Gitarrensolo spielen wie ein großer Rockstar, ihren Namen vergessen oder ihren eigenen Partner nicht wiedererkennen und stattdessen der Überzeugung sind, mit dem DJ liiert zu sein - bei einer Showhypnose ist schnell erkennbar, dass die Hypnose über Potenziale verfügt, das Bewusstsein des Menschen effektiv und auch intensiv zu beeinflussen.

Doch genügt dies wirklich, einen Menschen dazu zu bringen, auch im Alltag etwas zu tun, was er eigentlich gar nicht tun möchte?

Hier sei erklärt, dass der Zustand in dem sich Teilnehmer einer Showhypnose befinden ein vorübergehender Zustand ist, der sich nicht über längere Zeit erhalten lässt und sich in der Regel schon nach 30-60 Minuten von selbst auflöst. Anschließend sind die in Trance gegebenen Suggestionen nicht mehr oder nur noch anteilig wirksam. Die Showhypnose wirkt als spektakulär, ist aber bei genauer Betrachtung nicht so mächtig wie sie erscheint.

Hinzu kommt noch, dass einige Tests ergeben haben, dass es bei den Teilnehmern einer Showhypnose häufig eine moralische Barriere gibt, die verhindert, dass sie Dinge tun, die zu sehr von ihren eigenen Wertvorstellungen abweichen.

Die Showhypnose ist also keine geeignete Basis für eine dauerhafte Manipulation eines Menschen und bringt auch eine "automatische Bremse" mit sich, die dann einsetzt, wenn die Suggestionen des Hypnotiseurs zu weit gingen.

Wer sich fragt ob Hypnosetherapie bzw. die Arten von Hypnose, die in therapeutischen oder beratenden Praxen angewandt werden etwas mit Mind-Control zu tun haben, der kann beruhigt sein. In therapeutischen Anwendungen werden Trancearten genutzt, die nur wenig mit der Showhypnose gemeinsam haben. Hier steht vor allem die Langzeitwirkung im Vordergrund. Während es in der Showhypnose darum geht, das Bewusstsein des Probanden so sehr zu irritieren, dass er in hypnotische Illusionen entgleitet, achtet der Behandler in der therapeutischen Hypnose sorgfältig darauf, Bewusstsein und Unterbewusstsein gleichermaßen mit in die Behandlung einzubinden.

Aus diesem Grund hat der Klient eine klare Überwachungsmöglichkeit und wäre in der Lage zu intervenieren, wenn der Behandler etwas suggeriert, das gegen seinen Willen ginge.