Amnesie

Hypnose kann eingesetzt werden, um Amnesie zu erzeugen oder aufzulösen

Hypnose kann eingesetzt werden, um Amnesie zu erzeugen oder aufzulösen

Amnesie und Hypnose

Amnesie ist die Bezeichnung für einen Erinnerungsverlust.

Amnesie bezeichnet den teilweisen oder vollständigen Verlust des Gedächtnisses, der temporär oder dauerhaft sein kann. Diese Gedächtnisstörung betrifft vor allem die Fähigkeit, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern (retrograde Amnesie) oder neue Informationen zu speichern und abzurufen (anterograde Amnesie). Amnesie kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, darunter Hirnverletzungen, bestimmte Krankheiten, psychologischer Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente.

Es gibt verschiedene Arten von Amnesie, die unterschiedliche Aspekte des Gedächtnisses betreffen:

Retrograde Amnesie: Betroffene können sich nicht an Ereignisse erinnern, die vor einem auslösenden Ereignis liegen. Das Langzeitgedächtnis für frühere Lebensereignisse ist beeinträchtigt, während das Kurzzeitgedächtnis oft unberührt bleibt.

Anterograde Amnesie: Hierbei ist es der betroffenen Person nicht möglich, nach einem auslösenden Ereignis neue Erinnerungen zu bilden. Die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen und zu speichern, ist gestört, was das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen kann.

Dissoziative Amnesie: Diese Form der Amnesie wird durch psychologische Faktoren ausgelöst, oft als Reaktion auf Trauma oder Stress. Dabei können spezifische persönliche Informationen oder Ereignisse vergessen werden, insbesondere solche, die mit dem traumatischen Ereignis zusammenhängen.

Transiente globale Amnesie: Diese seltene und vorübergehende Form der Amnesie involviert einen plötzlichen, aber zeitlich begrenzten Gedächtnisverlust, dessen genaue Ursache oft unklar bleibt. Betroffene haben Schwierigkeiten, neue Erinnerungen zu bilden oder sich an kürzliche Ereignisse zu erinnern, erholen sich jedoch meist vollständig.

Die Behandlung von Amnesie hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. In Fällen, in denen die Amnesie durch eine physische Verletzung oder eine Krankheit verursacht wurde, können medizinische oder chirurgische Eingriffe erforderlich sein. Bei psychologisch bedingter Amnesie kann eine Psychotherapie helfen, die Erinnerungen wiederzugewinnen und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern. In vielen Fällen ist eine Kombination aus kognitiver Rehabilitation und Anpassungen der Lebensumstände notwendig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

In Hypnose herbeigeführte "künstliche Amnesie"

Ein "Klassiker der Showhypnose" ist es, Probanden während einer Hypnoseshow Dinge vergessen zu lassen und "künstliche Amnesie" zu erzeugen bzw. demonstrieren.

Tatsächlich ist eine solche künstliche Amnesie a) oft nur während bestimmter Trancezustände (somnambule Trance) bei b) entsprechend suggestiblen Klienten (ca. 5-10% der Bevölkerung) erreichbar.

Beim "Durchschnittsbürger" ist hypnotische Amnesie oft nur minimal bis gar nicht erreichbar.

Bei den Klienten aus den "top 5%" könnte es denkbar sein, eine längere oder dauerhafte Amnesie bzgl. einzelner konkreter Themen (eine Zahl, ein Name, ein Ereignis, ein Gegenstand...) zu erreichen. Allerdings ist es nicht auszuschließen, dass es "Kreuzeffekte" gibt und derjenige dann bspw. andere (nicht gewünschte) Inhalte mit in die Amnesie einbezieht. Schon deshalb (und aufgrund des Mangels eines konkreten Nutzens für eine solche Amnesie) wird in diesem Bereich nahezu gar nicht ernsthaft geforscht.

Es ist davon auszugehen, dass es sehr Zeit- und Behandlungsaufwändig wäre, bei einem durchschnittlichen Klienten eine länger anhaltende Amnesie in Bezug auf bestimmte Erinnerungen zu erzeugen.

Im Rahmen einer regulären Therapie oder eines Coachings wird i.d.R. nicht mit Amnesie gearbeitet, da eine hypnotische Amnesie oft nur während der Trance erreichbar ist und sich danach im Wachzustand schnell wieder auflöst und es zudem oft auch therapeutisch gar nicht zielführend ist, belastende Inhalte "künstlich zu verdrängen". Amnesie bedeutet nämlich nicht "gelöscht", sondern lediglich "aus der bewussten Erinnerung verschwunden". Die Auswirkungen einer Erinnerung könnten auch bei Amnesie noch weiter erkennbar sein.

Die Vorstellung, einen Klienten "seine Es, wegen derer er Liebeskummer hat einfach vergessen zu lassen" oder einen Traumapatienten Erinnerungen, die ihn belasten vergessen zu lassen ist eher naiv und in der Realität i.d.R. nicht realisierbar.

Stattdessen konzentriert sich die Hypnose eher auf den therapeutisch wesentlich sinnvolleren Weg der Auflösung belastender Inhalte bzw. ein besseres adaptives Coping.

Amnesie mit Hypnose auflösen / Erinnerungen in Hypnose abrufen

Tatsächlich gibt es eine Reihe hypnotischer Ansätze, verdeckte / verdrängte / vergessene Erinnerungen in Hypnose wieder aufzudecken.

Hier einige Erfahrungswerte zur Aufdeckung von Erinnerungen / Auflösung von Amnesie mit Hypnose:

  • Eine Amnesie lässt sich in Hypnose i.d.R. nicht mit einer einfachen Suggestion ("Du kannst Dich jetzt wieder an alles erinnern") auflösen. So etwas erlebt man zumeist nur im Film... ;-)

  • Üblicherweise tastet man sich in Trance schrittweise "an die Erinnerung heran", indem man den Klienten zeitlich nahe Erinnerungen, die er noch präsent hat erinnern lässt und damit die "Regionen" aktiviert, in denen auch die verdeckten Erinnerungen liegen.

  • Vorab ist nur schwer prognostizierbar, ob und wie gut sich ein Klient erinnern wird. Ausschlaggebend für den Umfang und die Qualität der aufdeckbaren Erinnerungen ist a) die hypnotische Suggestibilität, b) die "Lage" der Erinnerungen im Gehirn (Sind sie in für das Bewusstsein relativ gut greifbaren Regionen oder in tieferen, schwerer erreichbaren Schichten), c) die Frage ob die gesuchten Erinnerungen überhaupt jemals vorhanden waren bzw. vom Gehirn korrekt gespeichert wurden.

  • Nicht alle Erinnerungen sind gespeichert! Alkohol, Drogen oder Medikamenteneinflüsse können die Erinnerungsbildung hemmen, sodass Erinnerungen im Rauschzustand, aber auch in Zuständen massiver neurologischer Beeinträchtigung (kurz vor, während oder nach einem Unfall oder Schlaganfall) oft gar nicht im Gehirn angelegt werden, weil die Übertragung vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis unterbrochen ist und die Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis (das als "Zwischenspeicher" mit neuen Informationen überschrieben wird verloren gehen. Wie bei einem Computer, den man vor dem Speichern den Stecker zieht). In solchen fällen IST da technisch gesehen also nichts, was erinnerbar wäre.

  • Bei der Suche nach Erinnerungen muss man besonders auf mögliche "False Memory" Effekte achten. Jemand, der erwartet, etwas zu sehen oder zu finden imaginiert im Zweifel Szenen oder "Pseudo-Erinnerungen", die seinen Erwartungen entsprechen. False Memory kann dabei sehr überzeugend wirken. Man sollte also besonders achtsam sein, wenn ein Klient bspw. nach problematischen Erinnerungen (bspw. Missbrauch) sucht, für die es vielleicht gar keine konkreten Hinweise gibt. Es gab schon unzählige Fälle falscher Beschuldigungen aufgrund falscher Erinnerungen bei unsachgemäßgen "Aufdeckungsversuchen".

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