Hypnose bei Zwangsstörungen

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Hypnose bei Zwangsstörungen

Die Hypnose stellt bei der Behandlung von Zwängen bzw. Zwangserkrankungen / Zwangsstörungen eine sehr interessante Option dar.

Bei Betroffenen, die gut auf die Hypnose ansprechen, kann sie ein schneller, medikamentenfreier Weg sein, um belastende Zwänge zu überwinden.

Selbstverständlich muss auch bei der Hypnose diagnostisch abgeklärt werden, welche Ursache eine Zwangsstörung hat (auch wenn das nicht immer eindeutig feststellbar ist).

Unterschiedliche Ursachen können auch zu unterschiedlichen Behandlungsergebnissen führen - so sind Zwangsstörungen aufgrund psychotischer Erkrankungen, einer Zwanghaften Persönlichkeitsstörung oder hormoneller Störungen, aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten (auch diese können sich Zwangsstörungen auslösen) oft schwieriger und vor allem anders zu behandeln (hier muss geklärt werden ob Hypnose der richtige Weg ist oder ob zuerst andere Maßnahmen wie bspw. eine Umstellung der Medikation erforderlich sind) als Zwänge aufgrund von Stress, Ängsten oder "neurotischen" Ursachen, also Zwänge, die sich ohne anderweitigen Einfluss mehr oder weniger "eingeschlichen" haben. Dennoch konnte die Hypnose auch schon bei sehr intensiven und langjährigen Zwängen beachtliche Verbesserungen (bis hin zur Symptomfreiheit) bewirken. In der Regel sieht man bereits nach 1-3 Behandlungssitzungen ob und wie sehr ein Klient auf die Hypnose anspricht und kann dann (falls noch erforderlich) die weitere Vorgehensweise planen.

Die Vorgehensweisen zur Behandlung von Zwangsstörungen mit Hypnose werden bei TherMedius® in der Fortbildung Ängste, Phobien und Essstörungen unterrichtet, die auch in den Kombi-Seminaren Hypnose Komplettausbildung und Medizinische Hypnose enthalten ist.

Anwendungsmöglichkeiten der Hypnose bei Zwangsstörungen

  • Eine Hypnose-Behandlung / Hypnotherapie ist immer ein sehr individuelle Zusammenarbeit zwischen Hypnotiseur und Klient, die neben der konkreten "hypnotischen Arbeit" noch eine ganze Reihe anderer Aspekte wie Vorgespräch, Kommunikation, Rapport, Sprache, Einbezug von Ressourcen etc. beinhaltet. Die folgenden Behandlungsvorschläge sind also vor allem Denkanstöße, um zu informieren & inspirieren, in welche Richtung eine Hypnosebehandlung gehen kann, sollten aber natürlich immer im Gesamtkontext gesehen und, wenn Sie für die Behandlung eines konkreten Klienten geeignet erscheinen stimmig in die Behandlung eingebunden werden.

  • Direkte Suggestionen (zur "Programmierung" des Unterbewusstseins) wie "In der Situation XY bleibst Du ruhig und gelassen und kannst Deinen Plänen und Tätigkeiten nachgehen wie Du es möchtest", "Dein Unterbewusstsein schützt Dich vor allen unnötigen Unterbrechungen", "Du bist jederzeit Herr Deiner Handlungen und Gedanken", "Du bist Dir jederzeit bewusst, dass diese zwanghaften Gefühle oder Gedanken keinen realen Hintergrund haben" o.ä. sind vor allem ergänzend einsetzbar, werden von Klienten aber oft sehr positiv aufgenommen, da viele Menschen sich die Hypnose genau so vorstellen und sich wünschen, dass der Hypnotiseur etwas "programmiert".

  • Suggestionstexte / Hypnoseskripte (speziell für eine bestimmte Behandlung entwickelte und nach hypnotischen Kriterien strukturierte Behandlungstexte - wir gehen hierbei natürlich von qualitativ hochwertigen Texten in therapeutischer Qualität aus) können bei der Behandlung von Zwangsstörungen sehr nützlich und hilfreich sein, da man in sie verschiedenste hypnotische Komponenten (Direkte Suggestionen, hypnoanalytische Prozesse, positive Visualisierungen, selbstorganisatorische Freiräume) integrieren kann.

    Der Vorteil guter Suggestionstext-Konzepte ist, dass dem Klienten eine hochwertige Behandlung geboten werden kann und die Behandlung von vielen Klienten als "richtige Hypnose" (also so, wie sie sich die Behandlung auch vorgestellt haben) wahrgenommen wird (im Vergleich zu bspw. interaktiven Vorgehensweisen, die häufig erst noch erläutert werden müssen, damit der Laie sie als Hypnose erkennt).

    Gute Suggestionstexte (in die bspw. auch interaktive Gesprächsteile integriert sein können) sind oftmals sehr ausgefeilt und vereinen viele sinnvolle hypnotische Komponenten und Strategien in sich, die in dieser Form sonst nur schwer so kompakt innerhalb einer Sitzung frei oder auswendig darstellbar wären. Sie stellen also sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Hypnotiseure eine sinnvolle Option dar, um sich bspw. mit einem Behandlungsthema vertraut zu machen oder zu gewährleisten, dass eine Behandlung nach einem bestimmten Konzept abläuft und alle gewünschten Themen und Inhalte berücksichtigt werden. Zudem haben sie Vorteile wie a) Vergleichbarkeit (man kann die Wirkung eines Textes bei verschiedenen Klienten vergleichen und bspw. Durchschnittswerte, aber auch Abweichungen besser erkenen) b) Erweiterbarkeit (man kann Suggestionstexte bei Bedarf jederzeit individualisieren und ausbauen) oder c) Erfahrungs-Aufbau (einen Suggestionstext, mit dem man schon häufiger gearbeitet hat, verinnerlich man immer besser und kann auch Inhalte für die freie Formulierung adaptieren bzw. irgendwann vollkommen frei arbeiten)

  • Hypotische Fantasiereisen / Trancereisen - wie bspw. Entspannungs-Reisen oder Fantasiereisen mit märchenartigem Inhalt und ggf. therapeutischen Elementen können bei der Behandlung von Zwangsstörungen häufig sehr gut eingesetzt werden und werden von vielen Klienten als sehr wohltuend empfunden. Menschen mit Zwangsstörungen leiden häufig unter einen hohen inneren Druck und (krankheitsbedingt) Stress. Hypnotische Fantasiereisen können ihnen durch ihre Entspannende Wirkung Erleichterung verschaffen und wirken oftmals auch symptomlindernd, da Zwangssymtome häufig auch an das Stresslevel der Betroffenen gekoppelt sind und mit sinkendem Stresslevel nachlassen.

    Hypnotische Fantasiereisen können auch im Gruppen-Setting oder als Audio-Aufzeichnung (CD / mp3) eingesetzt werden.

    Manche Klienten empfinden hypnotische Trancereisen als ihre "Lieblingsanwendung der Hypnose", da sie sehr wohltuend sind und gleichzeitig sehr erholsam und heilsam sein können.

  • Tiefe Regenerationstrancen ("Deep State" / hypnotische Tiefenentspannung) zur Entspannung und Regulierung des Nerven- und ggf. Immunsystems können bei Zwängen dazu beitragen, die Innere Ruhe zu fördern und das Nervensystem zu beruhigen.

    Häufig bewirken tiefe Regenerationstrancen schon ohne weitere hypnotische Inhalte eine Symptomlinderung, da eine Beruhigung des vegetativen Nervensystems auch zu einem Nachlassen der Zwänge führt. Idealerweise sollten sie schon zu Beginn einer Therapie eingesetzt werden, denn wenn ein Klient gut auf sie reagiert, können sie ein wichtiger Schlüssel für den Therapieerfolg sein! Tiefe Regenerationstrancen sind bei der Behandlung von Zwangsstörungen i.d.R. keine alleinstehende Therapie, sondern werden in den hypnotischen Behandlungsprozess eingebunden (bspw. im Anschluss an eine andere Anwendung oder als Bestandteil einer Serie mehrere Behandungssitzungen).

    Eine Besonderheit tiefer Regenerationstrancen ist, dass sie dem Unterbewusstsein und dem Körper einen Raum geben, um verschiedenste Dinge selbst zu korrigieren. Es kam schon häufiger vor, dass Klienten im Anschluss an eine Regenerationstrance von positiven Effekten und Veränderungen berichteten, die eigentlich gar kein Thema der Behandlung waren - das Unterbewusstsein nutzte einfach die Gelegenheit und die Freiheiten, die die Trance ihm gibt, um selbst Lösungen für unterschiedlichste Themen psychischer oder körperlicher Natur zu finden. Klienten sprachen in diesem Zusammenhang bspw. von einer Art "Druckausgleich", die da stattfand: Etwas, das sich angestaut hatte, konnte im Zustand der Trance nun "abfließen" bzw. sich regulieren.

  • Rationale Ansichten hypnotisch mit dem Unterbewusstsein synchronisieren - Sätze, die mit "Ich weiß ja eigentlich, dass..." beginnen und auf die ein "aaaber..." folgt, sind sicherlich jedem Therapeuten und Coach bekannt!

    In der Hypnose gibt es verschiedene Wege, diese rationalen Ansichten mit dem Unterbewussten zu verschmelzen.

    Bei der Behandlung von Zwangsstörungen hört man solche Sätze besonders häufig: "Ich weiß ja, dass ich die Tür abgeschlossen habe, aber...", "Ich weiß ja, dass mir nichts passiert, wenn ich nicht genau in die Mitte der Gehwegplatten trete, aber...", "Ich weiß ja, dass ich mir durch das ständige waschen mehr schade als nutze, aber..."

    Es ist eines der elementaren Symptome von Zwangsstörungen, dass die Zwangsimpulse oder-Gedanken als unsinnig, irrational, unwahr erkannt werden.

    Ein wichtiges Ziel einer Therapie bei Zwangsstörungen ist deshalb, das Unterbewusstsein mit dem rationalen Denken zu synchronisieren, damit die irrationalen Zwangsimpulse ausbleiben. In der Vergangenheit hat sich hier u.a. eine Strategie bewährt, bei der der Klient erlernt, "über den Impulsen zu stehen", d.h. sie als unsinnig, unwahr wahrzunehmen und sich innerlich von ihnen zu distanzieren, damit sie keine Auswirkungen mehr auf sein handeln haben.

    Hier hat sich eine Kombination aus Verhaltenstherapie und Hypnose besonders bewährt, die wir schon seit vielen Jahren erfolgreich lehren und einsetzen.

  • Hypnoanalyse (mit ursachenorientierter Regression / Regressive Hypnose) - bei dieser Vorgehensweise geht man in Trance an die psychischen / emotionalen Ursachen der Zwänge zurück und löst diese auf unterschiedliche Weise auf (bspw. durch Aufklärung des früheren Ichs, nachträgliche Veränderung von Situationen, symbolischer Verabschiedung der Auslöser, Vergebungsabeit u.a. - auch das reine Erkennen von Zusammenhängen kann zu tiefgreifenden Veränderungen führen).

    Eine typische Herangehensweise ist, dass man anhand einer mit dem zu behandelnden Thema assoziierten Emotion (bei Zwängen bspw. das drängende Gefühl, etwas bestimmtes tun zu müssen) andere assoziierte Situationen aus der Vergangenheit oder Gegenwart (mögliche Auslösersituationen, aber auch Schlüsselsituationen mit Symbolcharakter) erinnert und dann erkennt, be- oder verarbeitet.

    In vielen Fällen finden sich tatsächliche Auslöser, bei multifaktoriellen Auslösern (nicht jedes Problem hat nur EINE Ursache - oft gibt es eine ganze Reihe von Ursachen, die in ihrer Summe zum Problem werden) können auch Situationen gefunden werden, die typisch für das Thema sind und als Variable für die Gesamtheit der Auslöser dienen können.

    Wichtig ist, in diesem Rahmen zu bedenken, dass nicht alle Erinnerungen für "bare Münze" genommen werden sollten. Wenn man das Unterbewusstsein bittet, "an die Ursache" zurückzukehren, muss nicht zwingend eine "wahre", tatsächlich so geschehene Situation erscheinen und die erinnerte Situation muss auch nicht wirklich DER eine Auslöser für das zu behandelnde Thema sein - es kann erfahrungsgemäß sehr gut sein, dass das Unterbewusstsein hier mit Variablen oder Symbolen arbeitet und die Ursachen der Symptome mit einer sinnbildlichen Situation verbindet. Hier ist eine solide Aufklärung wichtig, damit der Klient keine falschen Schlüsse in Bezug auf die tatsächliche Entstehung seiner Symptome zieht und in diesem Rahmen bspw. jemanden "beschuldigt", der in einer symbolischen Erinnerung wahrgenommen wird, tatsächlich aber gar nicht wirklich verantwortlich ist.

    Insgesamt bietet die Analytische Hypnose / Hypnoanalyse aber sehr interessante Möglichkeiten zur Behandlung von Zwangsstörungen und / oder dem Umgang eines Klienten mit Stressauslösern.

    Eine Alternative zur Arbeit mit realen Erinnerungen kann das Symboldrama bzw. die Arbeit mit fiktiven / konstruierten Auslösersituationen sein. Hierbei werden scheinbare / fiktive Situationen "erinnert" stellvertretend für die tatsächliche Auslöser-Situation/en bearbeitet. Der Einsatz eines Symboldramas bzw. fiktiver Auslösersituationen bietet sich bspw. an, wenn der Klient keine realen Erinnerungen mit Bezug seinem Thema hat bzw. in Hypnose abrufen kann oder wenn die realen Erinnerungen zu belastend sind, um mit ihnen zu arbeiten. Auch wenn multifaktorielle Auslöser vorliegen und es sich anbietet, diese zusammenzufassen, kann ein eine entsprechend aufgebaute Symbol-Situation hilfreich sein.

    Das Unterbewusstsein kann die symbolische Lösung eines imaginierten Problems mit den tatsächlichen Ursachen verknüpfen und über diesen "Umweg" eine Besserung herbeiführen. Hierbei sollte man selbstverständlich ebenfalls darauf achten, dass der Klient aus den "vermeintlichen Auslösern" keine falsche Logik ableitet, die später zu Konflikten führen könnte (also dass er bspw. eine fiktive Problemursache wie bspw. eine frei assoziierte Situation, die so tatsächlich nie stattgefunden hat, für real hält).

  • "Selbstorganisatorische Hypnose" (bspw. "Blockadenlösung", Anwendungen bei denen dem Unterbewusstsein Raum gegeben wird, eigene Lösungen zu finden; z.B. auch im Rahmen von auf das Thema abgestimmten Fantasiereisen). Anwendungen wie die Blockadenlösung haben sich sehr bewährt und können auch bei der Behandlung von Zwangsstörungen (z.B. zu Beginn einer Therapie oder als Start in eine Behandlungssitzung) eingesetzt werden.

  • Hypnosystemische Anwendungen wie bspw. eine Teilpersönlichkeitsarbeit (Kommunikation mit dem "inneren Kind", dem "inneren Kritiker" - oder im Fall von Zwangsstörungen bspw. mit dem "Inneren Drängler") werden bei der Behandlung von Zwangsstörungen mit Hypnose ebenfalls regelmäßig eingesetzt.

    Hier kann einerseits mit Persönlichkeitsanteilen kommuniziert werden, die für das Verhalten des Klienten in Bezug auf Zwänge relevant sind, andererseits können auch hypnotische Aufstellungen (vgl. Orga-Aufstellungen / Familienaufstellungen in Hypnose) durchgeführt werden.

    Mit Hilfe der Hypnosystemik können regelmäßig innere Harmonisierungen erreicht werden, die idealerweise auch zu einem Nachlassen / Ausbleiben der Zwangssymptome führen können.

  • Positive Visualisierungen / Imaginationen, die hypnotisch verankert werden können. Bspw. vollkommen entspannt und ohne drängende, belastende Gedanken oder Gefühle durch den Tag gehen. Das Haus verlassen, ohne etwas kontrollieren zu müssen. Sich frei und unbeschwert fühlen...

    Die Visualisierung und Imagination von Zielen und Zielzuständen in Hypnose ist ein wichtiges und wertvolles Tool, um dem Unterbewusstsein (das Bilder und Vorstellungen häufig besser versteht als Worte) zu vermitteln, woran es arbeiten soll.

    Wichtig ist auch, dass der Klient überhaupt eine Vorstellung entwickelt, "wo die Reise hingehen soll" und sich nicht nur auf "Dinge konzentriert, die weg gehen sollen". Erst wenn man eine solche Anwendung einmal durchführt, sieht man immer wieder, dass viele Klienten gar keine Vorstellung davon haben, wie sie sich fühlen werden, wenn sie ihre Ziele erreicht haben, da sie aktuell noch viel zu sehr in der Problemsituation gefangen sind - allein das Entwickeln und die Gestaltung einer positiven Imagination kann hier schon ein wichtiger Schritt in Richtung der Lösung sein.

  • Ressourcen integrieren - Als "Ressourcen" versteht man in der Hypnose alle Möglichkeiten, über die der Klient verfügt, die eingesetzt werden können, um ein Ziel zu erreichen.

    Dies können bspw. Erfahrungen, Talente, Unterstützung durch andere, oder Erinnerungen an Situationen, in denen man sich besonders wohl fühlte oder in denen man etwas erreichte was vielleicht mit dem Behandlungsziel vergleichbar war sein.

    Ressourcen in die Hypnose zu integrieren kann sehr hilfreich sein, um zusätzliche Potenziale freizusetzen und den Behandlungsprozess zu beschleunigen und zu intensivieren.

    Im Fall von Zwangsstörungen bietet es sich bspw. an, nach Erinnerungen an Zeiten zu suchen, als man noch nicht unter den Zwängen litt oder nach Erinnerungen an "gute Tage", an denen die Zwänge einmal schwächer waren oder vielleicht sogar ausblieben und diese als Ressource einzusetzen, die dem Unterbewusstsein den Weg weist.

  • Hypnotische Desensibilisierung belastender Emotionen (evtl. auch mit begleitendem EMDR) - hierbei werden belastende Emotionen und Reaktion gezielt erinnert und mittels spezieller hypnotischer Vorgehensweisen immer weiter gemindert bis es idealer Weise nicht (gedanklich wie auch real) mehr hervorrufbar sind.

    Hier kann man bei Zwangsstörungen bspw. gezielt belastende Emotionen und Situationen auswählen und bearbeiten.

    Diese Herangehensweise hat sich mittlerweile schon vielfach bewährt und ist in diesem Zusammenhang vor allem für ihre gezielte Einsatzmöglichkeit (man kann konkrete Problemherde benennen und behandeln), ihre relativ einfach Durchführbarkeit sowie ihre schnelle Wirkung beliebt.

    Interessant ist, dass die Bearbeitung eines Themas mit Hilfe der hypnotischen Desensibilisierung häufig einen "Domino-Effekt" auslöst und andere Problemherde sich anschließend ebenfalls auflösen. Da im Gehirn / Unterbewusstsein alles miteinander vernetzt ist, ist es also häufig nicht unbedingt notwendig, jeden einzelnen Aspekt separat zu bearbeiten, sondern es hilft oft schon sehr weiter, einen zentralen Aspekt zu bearbeiten, der sich dann anschließend auf andere positiv auswirken kann.

  • Eine weitestgehend sprachbasierte Wachhypnose ist bei Zwangsstörungen bei Bedarf ebenfalls anwendbar.

    Gemeint ist hier eine Arbeit, bei der von Seiten des Hypnotiseurs bewusst keine nennenswerte Trance induziert wird (auch nicht indirekt) und die Behandlung weitestgehend im normalen Wachbewusstsein stattfindet, während hypnotische Elemente wie hypnotische Sprachmuster oder Visualisierungen vorsichtig dosiert zum Einsatz kommen.

    Eine solche Vorgehensweise wählt man zumeist bei Klienten, bei denen konkrete Gründe vorliegen, die gegen eine Arbeit mit intensiverer Hypnose sprechen wie bspw. Ängste, Trauma, ungünstiges Setting, ausdrücklicher Wunsch.

    Die Wachhypnose ähnelt häufig einem "normalen therapeutischen" Gespräch, wobei nicht zu unterschätzen ist, dass ein Hypnotiseur a) sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit automatisch unbewusst bzw. je nach Aufgabenstellung auch bewusst in einem gewissen Maß "hypnotisch" verhält und deshalb sicherlich Formulierungen oder Gesprächsinhalte wählt, die auf den Klienten in irgendeiner Form intensiver wirken und b) dass der Klient weiß, dass sein Gegenüber Hypnotiseur ist und schon allein der Arbeitstitel "Wachhypnose" Erwartungen in ihm weckt, die bestimmte hypnotische Prozesse begünstigen.

    Unter anderem deshalb konnten viele Kollegen bei "eigentlich recht unhypnotisch wirkenden" Wachhypnosen überraschend intensive Ergebnisse verzeichnen.

  • Die Aktiv-Wach-Hypnose (Hypnose unter kontinuierlicher Belastung bspw. Radfahren auf einem Ergometer) wird bei der Behandlung von Zwangsstörungen zwar vermutlich nicht allzu häufig eingesetzt, kann aber durchaus interessante Effekte bewirken!

    Bei der Aktiv-Wach-Hynose (AWH) wird eine Trance eingeleitet, während der Klient sich kontinuierlich bewegt. Dies kann für Klienten interessant sein, a) denen es schwerfällt, eine hypnotische Behandlung in Ruhe zu erleben weil sie bspw. unruhig sind oder die Ruhe als belastend empfinden, b) Sportler, die es gewohnt sind, über Bewegung in tranceartige Zustände zu gelangen, c) Klienten, die mit der AWH in der Vergangenheit schon einmal positive Erfahrungen gemacht haben oder d) "experimentelle" Klienten, die einfach einmal testen möchten ob die AWH etwas für sie ist.

    Im Rahmen der AWH können dann verschiedene Hypnose-Behandlungsstrategien wie Suggestexte, Visualisierungen / Imaginationen, Hypnoanalyse etc. durchgeführt werden.

  • Selbsthypnose kann bei der Behandlung von Zwangsstörungen sehr sinnvoll und nützlich sein.

    In sehr vielen Bereichen der Hypnose und Hypnotherapie kann der Klient eine Behandlung durch die Anwendung von Selbsthypnose maßgeblich unterstützen und zeitgleich "Skills" (Fähigkeiten) erlernen, sich zukünftig selbst zu helfen, indem er bspw. übt, belastende Emotionen bewusst selbst zu regulieren.

    Gerade das Bewusstsein, dass Zwangsgedanken und -Impulse keine realen Hintergrund haben und dass bei einer "Nichtbefolgung" deshalb keine Gefahr droht, kann durch Selbsthypnose gestärkt und gefördert werden. Wenn die Zwangsstörung mit auf Stress bzw. Entspannung reagiert, kann der Klient mit Hilfe der Selbsthypnose erlernen, sein Nervensystem zu beruhigen und sich selbst aus belastenden Situationen "herauszuholen".

    Mit Hilfe der Selbsthypnose können Klienten einzelne Hypnose-Anwendungen auch verstärken und zuhause vertiefen. Dies kann die Wirkung einer Behandlung deutlich verstärken und die Therapiedauer signifikant verkürzen.

    Ein sehr interessanter Zusatz-Effekt ist, dass das Unterbewusstsein / Gehirn durch regelmäßige Selbsthypnose oft erlernt, Prozesse die mit der Selbsthypnose trainiert werden sollen, mit der Zeit automatisch durchzuführen. So kann eine regelmäßige Entspannungs-Selbsthypnose im Zusammenhang mit belastenen Situationen bspw. dazu führen, dass irgendwann von selbst eine Entspannung als "Abwehrmechanismus" gegen die belastende Situation eintritt und der Klient selbst gar nichts mehr aktiv unternehmen muss, damit der gewünschte Effekt eintritt.

  • Ein Einsatz von Hypnose-CDs oder Hypnose mp3 bzw. anderer entsprechender Audioformate kann bei der Behandlung von Zwangsstörungen ebenfalls in Erwägung gezogen werden.

    Mit Hilfe von Audio-Sitzungen können die Ziele der Behandlung regelmäßig wiederholt und vertieft werden. Dies kann fast jede hypnotische Behandlung unterstützen und intensivieren.

    Es können hierbei sowohl extra für den Klienten erstellte Sitzungen als auch allgemeine Sitzungen (bspw. zur Entspannung oder zur Bearbeitung konkreter Themenbereiche) eingesetzt werden.

    Gerade Entspannungs-Sitzungen haben sich bei Klienten, die unter Stress leiden als regelmäßige Vertiefung, zur Unterstützung der Regeneration und als Training für das vegetative Nervensystem, wieder schneller und intensiver entspannen zu können bewährt.

  • Ideomotorische Anwendungen (Kommunikation mit dem Unterbewusstsein mit Hilfe von Ja / Nein-Signalen über die Finger), werden u.a. aufgrund ihrer geringen Zuverlässigkeit in Bezug auf die Korrektheit ideomotorischer Signale bei der Behandlung von Zwangsstörungen nicht allzu häufig eingesetzt, können in manchen Situationen aber bspw. als Convincer unterstützend von Nutzen sein.

  • Kinderhypnose - bei der Hypnose von Kindern wählt man häufig andere Vorgehensweisen als bei der Hypnose von Erwachsene, da Kinder aufgrund anderer Abläufe im Gehirn Hypnose & Trance oft anders verarbeiten.

    Eine hypnotische Behandlung wie bei Erwachsenen ist je nach Reifegrad des Kindes und seiner Reaktion auf die Hypnose und Trance oft ab 10 - 14 Jahren möglich, aber auch bei älteren Kindern sind kindgerechte Techniken oft sehr beliebt. Man sollte also nicht "so früh wie möglich" mit den Erwachsenen-Herangehensweisen arbeiten, sondern eher "so lange wie möglich" mit der (oftmals spielerischen) Kinderhypnose.

    Bei der Kinderhypnose gibt es einerseits die Möglichkeit, mit kindgerechteren Hypnose-Anwendungen zu arbeiten (bspw. auch mit Einsatz von Handpuppen oder Märchen-Trancreisen), andererseits hat sich aber auch eine indirekte Arbeit über die Bezugsperson (statt dem Kind wird bspw. die Mutter hypnotisiert und ihr Unterbewusstsein "beauftragt", die gewünschte Wirkung an das Kind zu "übermitteln") sehr bewährt.

    Da Zwangsstörungen auch bei Kindern und jugendlichen vorkommen können, bietet es sich natürlich an, die Kinderhypnose bei entsprechendem Bedarf einzusetzen. Hier ist allerdings zu beachten, dass gerade im jüngeren Alter (bis ca. 12 Jahre) Zwangssymptome vorkommen ("Marotten" wie ein Zwinkern oder Räuspern o.ä.) können, die aufgrund des Gehirnwachstums auftreten und häufig wieder innerhalb von 3-6 Monaten "herauswachsen". Von einer allzu schnellen Behandlung ist also ggf. abzuraten. Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen sollten vor allem dann behandelt werden, wenn sie a) überdurchschnittlich lange anhalten und b) das Kind sich selbst deutlich von ihnen belastet fühlt.

  • Gruppenhypnose wird zur Behandlung von Zwangsstörungen i.d.R. eher nicht eingesetzt.

    Vorstellbar wäre aber, dass Praxen, die sich auf die Behandlung von Zwangsstörungen spezialisiert haben entsprechende Gruppen-Anwendungen anbieten.


    Klienten mit Zwangsstörungen profitieren häufig von Entspannungssitzungen, die sich sehr gut in der Gruppe darstellen lassen. Ebenso könnten sie an allgemeinen Entspannungs-Gruppenhypnose-Angeboten (manche Praxen bieten diese regelmäßig an z.B. für Klienten mit Stress, Schlafstörungen u.ä.) teilnehmen.

    Klienten können dann parallel einzeln in Bezug auf ihre konkreten Probleme Behandelt werden und profitieren ergänzend von der Entspannung und Regeneration, die eine solche Gruppen-Anwendung bieten kann. Interessant ist häufig auch der Preisvorteil, mit dem eine solche Gruppenhypnose bei ausreichend Nachfrage im Vergleich zu Einzelsitzungen angeboten werden kann.

  • Schnellhypnose / Blitzhypnose wird im therapeutischen Kontext seltener eingesetzt, kann aber bspw. als Krisenintervention hilfreich sein. Bei Zwangsstörungen ist es denkbar, einen Betroffenen, der gerade in einer "Zwangsschleife feststeckt" mit Hilfe von Schnellhypnose schnell in eine Trance zu führen und mit einer Kurz-Intervention zu behandeln, damit er bspw. einen wichtigen Termin wahrnehmen kann, den er sonst ausfallen lassen müsste.

  • Selbstverständlich sind auch noch weitere hypnotische Herangehensweisen und Strategien zur Behandlung von Zwangsstörungen denkbar (die Hypnose bietet ein sehr großes Spektrum an Techniken und Optionen). Diese sind zumeist aber vor allem Abwandlungen der o.g. oder eine Kombination dieser mit anderen Techniken und Therapiemethoden.

  • Auch das EMDR (eine eigenständige Therapiemethode mit einigen Parallelen zur Hypnose, das alleine, aber auch sehr in Kombination mit Hypnose eingesetzt werden kann - weitere Infos siehe Ausbildung EMDR) hat sich in den letzten Jahren sehr bei der Behandlung von Zwangsstörungen bewährt.

    Mit Hilfe des EMDR kann man sehr konkret an belastenden Emotionen und Situationen arbeiten und es gibt auch diverse Eigenanwendungen (vergleichbar mit der Selbsthypnose, allerdings bewegungsorientierter), die Klienten in konkreten Belastungssituationen im Alltag einsetzen können.

  • Meditation oder Achtsamkeitstraining können den Klienten unterstützen, sich innerlich zu stabilisieren und gezielt zur Ruhe zu kommen - dies kann auch dazu beitragen, Zwangsstörungen zu lindern.

  • Kombination von Hypnose und Verhaltenstherapie - die Verhaltenstherapie ist eine weit verbreitete und gut erforschte Therapiemethode (bzw. ein ganzes Spektrum einzelner Methoden), die sich sehr gut mit der Hypnose kombinieren lässt. Im Grunde sind Elemente der Verhaltenstherapie in fast allen Therapie- und Coachingmethoden wiederzufinden. Viele Kollegen berichten, dass die VT durch Hypnose häufig intensiviert und beschleunigt wird, umgekehrt kann die VT dazu beitragen, die Wirkung der Hypnose leichter in den Alltag zu übertragen.

    Die Verhaltenstherapie bietet sich an, um förderliche Aktivitäten und Ziele in den Alltag zu integrieren und um lösungsorientierte Behandlungskonzepte zu entwickeln.

    Für die Behandlung von Zwangsstörungen existieren konkrete verhaltenstherapeutische Konzepte, die sich seit vielen Jahren bewährt haben und deren Wirkung wissenschaftlich belegt ist! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Wirkung dieser Konzepte sich mit Hypnose noch intensivieren lässt und lehren es deshalb schon seit vielen Jahren in der Fortbildung Ängste, Phobien, Zwänge und Essstörungen.

    In einer speziellen Ausbildung Verhaltenstherapie, die wir auf die Bedürfnisse von Hypnotiseuren und Hypnotherapeuten abgestimmt haben, die die VT kombiniert mit Hypnose einsetzen möchten, erlernen Sie die wichtigsten und effektivsten verhaltenstherapeutischen Herangehensweisen für Ihre Praxis. Die darin enthaltenen Konzepte lassen sich ebenfalls sehr gut bei der Behandlung von Zwangsstörungen einsetzen.

  • Es gibt eine große Auswahl an weiteren mit der Hypnose kombinierbaren Therapien bei Zwangsstörungen. In Frage kommen bspw. Akupunktur, Atemtherapie, Phytotherapie, Homöopathie, Biochemie nach Schüssler, Yoga u.v.m. Die Hypnose lässt sich erfahrungsgemäß sehr gut mit anderen Therapien kombinieren und es können sich dabei sehr interessante und intensive Synergie-Effekte ergeben.

  • Generell sollte eine Hypnose-Behandlung natürlich immer in ein angemessenes Setting eingebettet sein, das es erlaubt, die Behandlung zu individualisieren bzw. auf Reaktionen und Bedürfnisse des Klienten zu reagieren. Es sollte dabei auch immer auf medizinische und psychotherapeutische Aspekte außerhalb des Themas geachtet werden. Möglicherweise hat bspw. eine belastende Lebenssituation, eine emotionale Krise oder eine vollkommen andere Erkrankung Einfluss auf das zu behandelnde Thema. Dann sollten auch diese selbstverständlich angemessen beachtet und behandelt werden.

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