Affektivitätsstörungen
Affektivitätsstörungen
Unter dem Begriff Affekt wird das ganze Gefühlsleben des Klienten verstanden. Es betrifft sowohl kurz andauernde Emotionen wie Wut und Freude, aber auch lang anhaltenden Emotionen wie Trauer. Der Affekt kann bei psychischen Störungen sowohl verstärkt als auch vermindert sein, ebenso kann die Qualität des Affekts betroffen sein. Die Affektivitätsstörungen sind nicht zwingen krankheitsspezifisch, d.h. Sie können bei verschiedenen psychischen Krankheiten vorkommen.
Man unterscheidet:Gefühl der Gefühllosigkeit, Affektarmut
Hierbei handelt es sich um eine vom Patienten angegebene Reduktion oder einen Verlust affektiven Erlebens, um subjektiv erlebte Gefühlsleere. Der Betroffene klagt oftmals darüber, dass er nichts mehr empfinden kann. Nach außen hin wirkt der Patient in der Regel lustlos, gleichgültig, interesselos und emotional zurückgenommen. Es handelt sich um einen ausserordentlich quälenden Zustand.
Es kommt häufig bei schweren Depressionen vor, aber auch bei anderen organischen Psychosen.
Deprimiertheit
Gefühl der Niedergeschlagenheit und der Freudlosigkeit.
Euphorie
Bei der Euphorie handelt es sich um einen Zustand des übersteigerten Wohlbefindens oder Heiterkeit. Der Zustand der Euphorie kann in einem normalpsychologischen Zustand vorkommen, z.B. bei Erfolgserlebnissen oder bei Verliebtheit. In einem pathologischen Rahmen kommt es oftmals bei der Manie vor.
Dysphorie
Bei der Dysphorie handelt es sich um eine missmutige Verstimmtheit. Der Patient ist übellaunig, mürrisch, moros, nörgelnd, missgestimmt, unzufrieden, ärgerlich. Die Ausprägung reicht von leichter Reizüberemfpindlichkeit und Nörgelei bis sinnlose Zerstörungswut.Gereizt
Der Betroffene befindet sich ist in einem Zustand erhöhter Reizbarkeit bis hin zur Gespanntheit. Gerade bei einem Patienten, der unter einer Manie leidet, kann es zu Schwankungen zwischen Euphorie und Gereiztheit kommen.Parathymie
Der Gefühlsausdruck und der berichtete bzw. erlebte Erlebnisinhalt stimmen nicht überein. Der Patient berichtet z.B.mit lächelndem Gesicht und fröhlichem Affekt über Albträume.
Affektlabilität
Bei der Affektlabilität kommt es zu einem schnellen Stimmungswechsel. Bei dem Betroffenen können diese Gefühlswechsel leicht ausgelöst werden. Es kommt z.B. zu einem raschen Wechsel von weinen zu lachen.
Affektinkontinenz
Affekte können von dem Patienten nicht beherrscht werden und können bei geringem Anstoß überschießen. Aufkommende Affekte können nicht unterdrückt werden.