Ja-Haltung
Ja-Haltung
Die Ja-Haltung (oder auch Yes-Set bzw. Yes-Setting) beschreibt eine positive innere Haltung eines Klienten zu einem therapeutischen Prozess, den Suggestionen des Hypnotiseurs oder der Therapie ansich.
In der Hypnose ist es häufig von großer Bedeutung, eine Ja-Haltung zu erzeugen, damit das Unterbewusstsein des Klienten die Suggestionen des Hypnotiseurs aufnimmt und so wie von ihm gegeben verarbeitet.
Um eine Ja-Haltung zu schaffen kann man sich mehrerer Mittel bedienen. In der Hypnose nutzt man bspw. Convincer, um den Klienten bzw. sein Unterbewusstsein offen für die Wirksamkeit der Hypnose ansich zu machen, man formuliert Suggestionen so, dass der Klient ihnen innerlich zustimmen kann oder aus logischen Aspekten zustimmen muss oder man nutzt die analytische Hypnose, um gemeinsam mit dem Klienten Ressourcen zu erarbeiten, die als "selbst gefundener Weg" von seinem Inneren gut angenommen werden können.
Unbewusste und bewusste Ja-Haltung
Klienten sind der Hypnose gegenüber manchmal skeptisch, da sie sich noch nicht richtig vorstellen können, wie die Hypnose etwas in ihnen verändern soll und sich nicht sicher sind ob die Hypnose bei ihnen überhaupt funktioniert.
Früher wurde oft gelehrt "Der Klient muss an die Hypnose glauben, damit sie funktionieren kann", heute betrachtet man den Glauben des Klienten aber differenzierter. Man unterscheidet dabei zwischen einem bewussten und einem unbewussten Glauben.
Der bewusste Glaube kommt bspw. dann zum Tragen, wenn der Klient nach der erfolgreichen Demonstration eines Convincers an ihm selbst noch sagt "Ich bin aber immer noch skeptisch ob das bei mir funktionieren kann", während der unbewusste Glaube, also der Glaube seines Unterbewusstseins eindeutig sagt "Das war der Beweis! Was der Hypnotiseur sagt, funktioniert!".
Wichtig für die Hypnose ist vor allem der unbewusste Glaube, da die Reaktion des Unterbewusstseins dafür entscheidend ist, wie die Hypnose wirkt und die Haltung des Bewusstseins eine eher sekundäre Rolle spielt. Das bedeutet, wenn eine unbewusste Ja-Haltung gegenüber der Hypnose vorhanden ist, wirkt diese auch wie gewünscht, selbst wenn der Klient bewusst sagt "Ich glaube nicht, dass die Hypnose bei mir wirkt" und im Bewusstsein auch aufrichtig der Überzeugung ist, dass dies seiner tatsächlichen Meinung entspricht.
Selbstverständlich ist es am einfachsten, mit einem Klienten zu arbeiten, wenn er sowohl eine bewusste als auch eine unbewusste Ja-Haltung einnimmt.
Problematischer ist es, wenn der Hypnotiseur sich von einer übermäßig bewussten Ja-Haltung täuschen lässt. Manche Klienten überspielen ihre eigenen inneren Zweifel mit einer bewussten "Ich bin mir ganz, ganz sicher, dass das auf jeden Fall super klappt!"-Haltung, sind unbewusst aber unsicher, zweifelnd und eher ablehnend eingestellt. Ein Hypnotiseur sollte also immer darauf achten, die unbewusste Akzeptanz des Klienten mit Hilfe von Convincern etc. zu aktivieren, da die bewusste Haltung des Klienten manchmal nicht ausreicht, um sein Unterbewusstsein ebenfalls auf eine Intervention einzustimmen.
TherMedius lehrt schon in Modul 1 der Hypnose-Ausbildung praktische und leicht handhabbare Convincer, die dabei helfen können, den Klienten sowohl auf bewusster als auch auf unbewusster Ebene in eine Ja-Haltung zu bringen. Wir empfehlen, Hypnotiseuren, diese auch einzusetzen und auch mit wachsender Erfahrung nicht nachlässig zu werden, was die Beachtung der bewussten und unbewussten Haltung ihrer Klienten angeht.