Hypnose bei Boreout
Boreout - das Gegenstück zum Burnout
Das BOREout-Syndrom (von engl. "to bore" - langweilen) ist die Unterforderungs-Variante des Burnouts
Unglaublich viele Menschen befinden sich in beruflichen Positionen, in denen sie mental unterfordert sind oder mit anspruchslosen Aufgaben ihren Alltag fristen müssen. Das heißt nicht, dass diese Menschen nichts zu tun haben! Es fordert sie nur nicht ausreichend, sodass sich mit der Zeit Langeweile, Frust und Aversion einstellen...
Die Zahl der Tätigkeiten, in denen Beschäftigte über längere Zeit nur beschäftigungslos "rumsitzen" ist zwar sicherlich deutlich gesunken, aber in bestimmten Branchen (vor allem in saisonabhängigen oder einzelauftragsabhängigen Bereichen) lässt sich dies auch heute noch nicht vollständig vermeiden.
Der Umgang mit Unterbeschäftigung oder unterfordernder Beschäftigung ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein - ein Klient suchte sich bspw. ganz bewusst einen sehr anspruchslosen Job, mit dem er relativ anstrengungsarm sein Grundeinkommen sichern konnte und der es ihm erlaubte, nach Feierabend noch genug Energie für seine wahre Berufung als Künstler aufzubringen, die ihm aber kein ausreichend regelmäßiges Einkommen bot. andere finden eine Art "meditativen Modus", in den sie sich während der Arbeit begeben oder lenken sich mit "Nebenbeschäftigungen" (Telefonaten, Smartphone, Lesen) ab.
Ist allerdings keine Kompensation möglich, weil der Job keine Anpassungsmöglichkeiten bietet und auch der Betroffene keinen funktionierenden Weg findet, sich an die Situation anzupassen (nicht jedem Menschen gelingt es bspw. sich in einen wie oben erwähnten "Meditativen Modus" zu begeben), ist die therapeutische Unterstützung teilweise ein Herausforderung. Der einfachste Ansatz (sich einen zu den eigenen Anforderungen besser passenden Job zu suchen) ist nicht immer realisierbar, da hierfür natürlich die richtige Mischung aus a) Verfügbarkeit, b) Qualifikation und c) organisatorischer Machbarkeit (Job muss in einer erreichbaren Entfernung liegen / entsprechende Veränderung des Wohnorts oder der Familiären Abläufe müssen möglich sein / finanzielle Übergangsmöglichkeiten müssen bei Bedarf vorhanden sein) vorliegen muss, die selbst bei größter Motivation und Einsatzbereitschaft des Betroffenen selbst nicht immer realisierbar ist.
Als Therapeut / Coach gilt es deshalb, mögliche Optionen vorsichtig zu erarbeiten. Oft lässt sich durch ein Reframing (Änderung der Sichtweise, bspw. Akzeptanz des Jobs als eine Chance, Energien anderweitig zu nutzen) etwas erreichen, teilweise auch durch das Training von Selbsthypnose und Meditation (der Klient übt, den richtigen Zustand zu erreichen, um seine Aufgaben gut zu erfüllen und sich innerlich zeitgleich in ein angenehmes, gutes Gefühl zu versenken). Wenn eine berufliche Veränderung in Frage kommt und der Klient dabei Unterstützung wünscht, kann natürlich auch hieran gearbeitet werden.
Ist der Boreout, der "Zusammenbruch" aufgrund der Überforderung bereits eingetreten oder steht er unmittelbar bevor, muss selbstverständlich auf entsprechende psychotherapeutische Mittel und ggf. auch eine Krankschreibung zurückgegriffen werden. HIer ist die Ausprägung (Symptome, körperliche und psychische Folgen) aber oftmals milder als beim Burnout. Während beim Burnout oft eine völlige Aufzehrung innerer Ressourcen, eine nachhaltige Erschöpfung und konkrete gesundheitliche Schädigungen zu beobachten sind, sind Boreout-Patienten zumeist eher unmotiviert, müde und lustlos und mit einer geeigneten Aufgabe (die dann gefunden werden muss - bspw. auch ein Hobby, ein Ehrenamt oder eine neue berufliche Vision) häufig schnell "reaktivierbar" (auch hier gibt es aber natürlich Ausnahmen bei denen die Symptome in ihrer Intensität mit Burnout vergleichbar sind, z.B. nach sehr langfristiger Unterforderung).