Obst und Gemüse machen glücklicher
Obst und Gemüse machen glücklicher
Junge Menschen, die viel Obst und Gemüse essen sind ausgeglichener, besser gelaunt und haben mehr Energie im Alltag.
Dass die meisten Menschen mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen sollte ist nichts neues, eine neue Studie zeigt aber, dass das Essen von Obst und Gemüse nicht nur ganz allgemein "gut für die Gesundheit ist", sondern sich auch direkt auf das psychische und emotionale Befinden auswirkt.
Dr. Tamlin Conner, Dr. Caroline Horwath und Bonnie White von der Abteilung für Ernährung der Otago Universität in Neuseeland haben im Rahmen einer Studie die Zusammenhänge zwischen der täglichen emotionalen Verfassung und der Nahrungsaufnahme untersucht (diese Studie wurde am 24. Januar 2013 im British Journal of Health Psychology veröffentlicht).
281 junge Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von etwas über 20 Jahren führten über einen Zeitraum von 21 Tagen ein Internet-basiertes Ernährungstagebuch.
Zuvor füllten alle Teilnehmer einen Fragebogen mit Angaben zu ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer Ethnie, Gewicht und Körpergröße aus. Teilnehmer, die in der Vergangenheit an einer Essstörung litten, wurden von der Studie ausgeschlossen.
An jedem der 21 Tage loggten sich die Teilnehmer abends in Ihr Online-Tagebuch ein und bewerteten ihr heutiges Befinden anhand von 9 positiven und 9 negativen Adjektiven. Zudem wurden ihnen fünf Fragen zu ihrer heutigen Nahrungsaufnahme gestellt. Insbesondere wurden die Teilnehmer gefragt, wie viele Portionen Obst (ausgenommen Fruchtsäfte und Trockenfrüchte), Gemüse (ausgenommen Gemüsesäfte) und verschiedener Kategorien ungesunder Lebensmittel wie bspw. Kuchen, Kekse oder Kartoffelchips sie zu sich genommen hatten.
Die Ergebnisse zeigten einen engen Zusammenhang zwischen einer positiveren Stimmung und einem höheren Obst- und Gemüsekonsum, wobei andere Nahrungsmittel (bspw. Süßigkeiten, denen ja im Volksmund oft nachgesagt wird, sie würden "glücklich machen") keine stimmungsverbessernde Wirkung zu haben schienen.
"An Tagen, an denen Teilnehmer mehr Obst und Gemüse aßen, berichteten Sie davon, dass sie sich entspannter, fröhlicher, und energiegeladener fühlten als sie es ansonsten taten", erklärt Dr. Conner.
Um herauszufinden, was zuerst kommt die bessere Tageslaune oder die gesündere Nahrungsaufnahme, führten Dr. Conner und ihr Team Analysen durch, bei denen sie herausfanden, dass das Essen von Obst und Gemüse eine Vorhersage einer verbesserten Tagesverfassung für den folgenden Tag ermöglichten. Diese Erkenntnisse galten unabhängig vom BMI der Testpersonen.
"Nach eingehenden Analysen konnten wir zweigen, dass junge Menschen täglich ungefähr sieben bis acht Portionen Obst und Gemüse benötigen, um eine bedeutende positive Verbesserung verzeichnen zu können. Eine Portion Obst oder Gemüse ist ungefähr eine Hand voll oder eine halbe Tasse". Dr. Conners Co-Autorin Bonnie White empfiehlt, dass man die Aufnahme einer solchen täglichen Menge handhaben kann, indem man zu jeder Mahlzeit einen halben Teller voll Gemüse isst und ab und zu noch einen Apfel als Snack zu sich nimmt.
Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Praxis
Für Therapeuten und Coaches in eigener Praxis bedeuten diese Erkenntnisse, dass es sich durchaus lohnen könnte, Klienten, die über eine negative Stimmung, klagen oder die unter Nervosität, Unruhe oder mangelnde Energie klagen eine "Obst- und Gemüsekur" als Hausaufgabe aufzugeben (nicht als Diät sondern als Ergänzung ihrer ansonst nicht weiter beeinflussten Ernährung wobei sich diese bei einem erhöhten Obst- und Gemüsekonsum sicher auch bald etwas verändert).
Ein kleine Ernährungstabelle, auf der der Klient seine täglichen Portionen abhaken kann und ein paar unterstützende Suggestionen können dabei sicherlich auch wertvolle Dienste leisten.
Auf diese Weise lässt sich die Gesamtverfassung und daraus folgend die therapeutische Arbeitsfähigkeit so manches Klienten vermutlich deutlich erhöhen, was letzten Endes zu besseren Therapie- bzw. Coaching-Ergebnissen und zufriedeneren Klienten führt..