10 Fragen - Empfinden Sie die Zeiten als schwer?
10 Fragen - Empfinden Sie die Zeiten als schwer?
10 Fragen und Satzanfänge, die dabei helfen, einzuschätzen ob der Klient "die Zeiten als besonders schwer empfindet":
Nach Veröffentlichung des Artikels In schweren Zeiten greifen Menschen zu kalorienhaltigerer Nahrung wurde uns per Mail mehrfach die selbe Frage gestellt:
"Wie kann ich einschätzen, ob ein Klienten die Zeiten als schwer empfindet, sodass ich verstärkt auf seine Wahrnehmung der Umwelt / seiner Lebenssituation eingehen sollte?"
Hierfür gibt es selbstverständlich keine genormte Richtwerttabelle, aber folgende Fragen und zu vervollständigenden Sätze können sicherlich hilfreich sein, ein besseres Bild vom Klienten zu gewinnen:
1. Wie empfinden Sie die heutige Zeit? Bitte vervollständigen Sie die folgenden Sätze spontan:
- Die Zeiten sind...
- Früher war...
- Wenn die Welt so weiter macht
- Wenn ich an der heutigen Welt 3 Dinge ändern könnte...
- In 20 Jahren werde ich...
2. Bewerten Sie die folgenden Aussagen auf einer Skala von 0 bis 5, wobei 0 für "trifft überhaupt nicht zu" und 5 für "trifft voll und ganz zu" steht:
- Ich bin ein glücklicher Mensch
- Ich mache mir oft Sorgen
- Ich mache mir mehr Sorgen als die meisten anderen
- Das Schicksal anderer nimmt mich manchmal sehr mit
- An manche Themen, die mich belasten, denke ich täglich
Diese 10 Fragen / Satzanfänge dürften schon genügen, um sich in sehr kurzer Zeit ein erstes Bild davon zu machen, wie der Klient in Bezug auf die Einschätzung seiner aktuellen Lebensumstände aufgestellt ist.
Schauen Sie sich die Antworten einfach in Ruhe an und beurteilen Sie sie mit Hilfe Ihres gesunden Menschenverstandes, aber auch Ihrer therapeutischen Erfahrung und beziehen Sie selbstverständlich bitte auch die Ergebnisse des Anamnesebogens und Ihren Gesamteindruck vom Klienten mit ein.
Unbelastete Menschen werden hier und da zwar vielleicht auch einmal sagen "Früher war alles besser", beantworten die restlichen Fragen aber eher optimistisch und positiv. Besonders belastete Menschen werden vermutlich jede Gelegenheit nutzen, ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen und die Fragen eher pessimistisch und negativ beantworten. Bei einer mittleren Belastung werden sich die antworten eher die Waage halten bzw. die Punkte-Bewertungen eher um die Mitte - also die 3 - pendeln, als in die Extreme zu gehen.
Wenn Sie den Eindruck haben, der Klient hat in dieser Hinsicht keinerlei oder nur eine sehr geringe Belastung, konzentrieren Sie sich erst einmal ganz auf das Behandlungsthema und gehen Sie ggf. später auf seine Wahrnehmung der Außenwelt ein, wenn im Verlauf der Behandlung doch eine diesbezügliche Arbeit sinnvoll erscheint.
Wenn Sie den Eindruck haben, der Klient empfindet eine "durchschnittliche Belastung", also in einem Maße, wie sie sehr viele Menschen empfinden, auch ohne Symptome zu entwickeln, erweitern Sie ruhig die Behandlung schon ein wenig und integrieren Sie noch Blockadenlösungen, Entspannung von CD oder mit einer mp3-Sitzung als Hausaufgabe (also Download auf der Website verfügbar unter Entspannungs-Hypnose als mp3), einen Duftanker mit positiven Gefühlen o.ä. (also so, wie TherMedius schon in Modul 1 - Hypnose-Grundausbildung und Modul 2 - Hypnose für Fortgeschrittene ohnehin die Vorgehensweise bei den meisten Behandlungen empfiehlt).
Wenn Sie den Eindruck haben, der Klient fühlt sich besonders belastet, sprechen Sie das offen an!
Klären Sie ihn über die aktuellen Forschungsergebnisse auf und schlagen Sie ihm vor, gezielt an seiner Wahrnehmung der Außenwelt bzw. seinem emotionalen, wie auch rationalen Umgang damit zu arbeiten. Kombinieren Sie dann ein Hypnose-Coaching mit einer ausführlichen Persönlichkeits- und Lebenszielanalyse (siehe TherMedius Modul 3 - Hypnose-Coaching) mit der vom Klienten gewünschten Kernanwendung und arbeiten Sie daran, dass der Klient schlanker UND unbeschwerter wird.
Bendenken Sie aber bitte auch, dass manche Klienten gar nicht WISSEN, wie sehr sie manche Dinge emotional belasten und Fragen zur Selbsteinschätzung ggf. unabsichtlich falsch beantworten - wenn Sie bei einem Klienten noch Zweifel haben ob Ihre Einschätzung so passt, ist eine vertiefte Persönlichkeitsanalyse immer eine hilfreiche Ergänzung.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Klienten viel Erfolg!
Übrigens: Wenn Sie Erfahrungen mit der Integration der diesbezüglichen Wahrnehmung des Klienten in die Behandlung gemacht haben, freuen wir uns selbstverständlich sehr über eine Feedback-Mail!