Permissive Hypnose
Permissive Hypnose
Permissive Hypnose heißt wörtlich übersetz "vorschlagende Hypnose".
Im Grunde ist jede Hypnose permissiv, da auch das Wort Suggestion von "Vorschlag" kommt.
Wenn der Ausdruck permissive Hypnose verwendet wird, dann soll dies zumeist auf eine sehr sanfte sprachliche Vorgehensweise seitens des Hypnotiseurs hinweisen, die befehlsartige Formulierungen vermeidet und stattdessen dem Klienten bzw. seinem Unterbewusstsein die Wahl lässt ob und wie die Worte des Hypnotiseurs aufgenommen und verarbeitet werden sollen oder nicht.
Eine typische permissive Formulierung könnte lauten:
"Wenn Sie möchten, können Sie sich jetzt ganz entspannen und einfach einmal an etwas schönes denken".
Durch die Formulierung "wenn Sie möchten" wird dem Klient zu verstehen gegeben, dass er zu nichts gezwungen ist und dass er die Aufforderung nicht befolgen muss, wenn irgend etwas in ihm dagegenspricht.
Permissive Formulierungen können also dabei helfen, innere Widerstände seitens des Klienten und somit therapeutische Konflikte zu vermeiden. Gerade wenn der mit der Hypnose noch nicht vertraut ist und sich vielleicht sorgt, dass der Hypnotiseur ihm versehentlich etwas "eingeben" könnte, was nicht genau seinen Wünschen oder Vorstellungen entspricht, wirkt eine permissive Sprechweise oft beruhigend.
Die permissive Hypnose hat jedoch auch "Schwachstellen". Kritiker der Permissiven Hypnose führen an, dass permissive Formulierungen auch "zu weich" sein können und dass die direkte Suggestion mit einem klaren, vom Klienten bzw. seinem Unterbewusstsein zu erfüllenden Auftrag ein wichtiger Aspekt der hypnotischen Arbeit ist, dessen Verwässerung durch die Integration von Veto-Optionen zu einer Abschwächung der Wirkung der gesamten Anwendung führen kann.
Es ist durchaus denkbar, dass einem Klienten, der zu einer Art Vermeidungsverhalten gegenüber seinen Problemen bzw. deren Lösung neigt durch permissive Formulierungen die Möglichkeit gegeben wird, sich um die Durchführung eines wichtigen inhaltlichen Schrittes, der ihn aus einem schädlichen Verhalten herausführen könnte zu "drücken".
Hier könnte man mit einem klar definierten Auftrag in Form einer direktiven Suggestion in dem Bewusstsein, dass der Klient die Suggestion vielleicht "ungern" annimmt, sie aber für sein Weiterkommen im Rahmen der Therapie von Bedeutung ist in manchen Fällen größere Wirkungen erzielen.
Der Hypnotiseur ist also aufgefordert, bei jedem Klienten individuell abzuwägen ob permissive oder direktive Suggestionen angebrachter wären und gegebenenfalls auch verschiedene Varianten zu testen um zu sehen, welche Vorgehensweise beim jeweiligen Klienten am ehesten die gewünschte Wirkung erzielt.
Außenwirkung der permissiven Hypnose auf Klienten
Wie Sie auf dieser Seite vielleicht schon bemerkt haben, achtet das TherMedius -Institut sehr auf die Balance zwischen fachlichen Inhalten und der richtigen Außenwirkung der hypnotherapeutischen Arbeit gegenüber Klienten. Das beste fachliche Hintergrundwissen kann nur dann Früchte tragen, wenn es von den Klienten akzeptiert wird und auch in seiner Form und seinem Ablauf deren Erwartungen an eine wirkungsvolle Hypnose-Behandlung erfüllt.
Beim Einsatz permissiver Sprachmuster ist deshalb darauf hinzuweisen, dass der Therapeut genau darauf achten sollte ob der Klient mit dieser Art von Formulierungen einverstanden ist oder ob sie ihm zu undeutlich oder "unhypnotisch" vorkommt. Schon unzählige male fragten Klienten nach einer permissiv gestalteten Trance Können Sie das nächste mal nicht einfach sagen "mach das oder das", ich habe den Eindruck, dass mein Unterbewusstsein nicht so richtig will, aber ich bin doch hier, weil ICH will, dass es will...
Aus therapeutischer Sicht könnte man nun beginnen, dem Klienten zu erklären, dass permissive Formulierungen viele Vorteile haben, dass sein Unterbewusstsein sich schon das daraus nehmen wird, was für ihn gut und richtig ist und dass es ja auch sein kann, dass sein Unterbewusstsein aus gutem Grund eine Suggestion nicht annimmt. Ob der Klient diese Erläuterungen aber versteht und annimmt oder ob er die Praxis mit dem Fazit verlässt "Das ist nicht die Art von Hypnose, zu der ich eigentlich wollte" hängt vom therapeutischen Verständnis des Klienten und von seiner Erwartungshaltung ab, mit der er sich bei Ihnen in Behandlung begeben hat.
In einer überwiegend von Selbstzahlern frequentierten Privatpraxis sollte der Therapeut sich bewusst machen, dass Klienten, die ihre Erwartungen nicht erfüllt sehen häufig zum abrupten Therapieabbruch neigen (weil sie kein weiteres Geld in eine Behandlung investieren möchten, von der sie nicht überzeugt sind) und der Therapeut oft keine "zweite Chance" erhält, zu beweisen, dass seine Techniken wirkungsvoller sind als der Klient sie im ersten Moment vielleicht eingeschätzt hätte.
Auch der bekannte Hypnotherapeut Milton Erickson thematisierte immer wieder , wie wichtig es ist, die therapeutische Vorgehensweise auf das individuelle Weltbild des Klienten abzustimmen und hypnotische Herangehensweisen zu vermeiden, die vom Klienten als "zu schwach" oder "unhypnotisch" eingeschätzt werden.
Der Königsweg ist also vermutlich eine gesunde Ausgewogenheit im Einsatz verschiedener hypnotischer Stilmittel, die es erlaubt, den Klienten auf mehreren Ebenen anzusprechen und die dem Unterbewusstsein genug Raum bietet, den für ihn sinnvollsten und gangbarsten Weg in Richtung eines Behandlungsziels zu wählen ohne dass der Klient dabei den Eindruck bekommt, der Hypnotiseur enthalte ihm etwas wichtiges vor, das ihn schneller ans Ziel bringen könnte.
TherMedius achtet im Rahmen seiner Hypnose-Ausbildung deshalb sehr darauf, Techniken und Vorgehensweisen zu vermitteln, die einerseits die maximale Wirksamkeit der Hypnose beinhalten und andererseits in Ihrer allgemeinen Wirkung gegenüber dem Klienten jederzeit die Sicherheit vermitteln, dass sie eine höchstmögliche hypnotische Wirkung beinhalten.