Praktische Arbeit mit Submodalitäten

Praktische Arbeit mit Submodalitäten

Achten Sie bei der Arbeit mit Hypnose auf Submodalitäten?

Der Begriff "Submodalitäten" wurde im Neurolingiuistischen Programmieren (NLP) geprägt und bezeichnet eine detaillierte qualitative Untergliederung der fünf Sinnessysteme (VAKOG visuell, auditiv, kinästetisch, olfaktorisch und gustatorisch).

Die Sinneswahrnehmungen werden hierbei aufgefächert, sodass Wahrnehmungen (oder Vorstellungen) besser beschrieben werden können.

Bei der Arbeit mit Hypnose ist die Abfrage von Submodalitäten besonders wertvoll für den Therapeuten, um sich ein bestmögliches Bild von den Vorstellungen und der Vorstellungsqualität eines Klienten während der Trance bzw. einer bestimmten Hypnose-Anwendung zu machen, um daraus Informationen und Ansatzpunkte für sein weiteres Vorgehen zu finden.

Anhand der Submodalitäten kann ein Hypnosetherapeut bspw. abschätzen, ob es sich lohnt eine bestimmte hypnotische Strategie weiterzuführen oder ob es Sinn macht, die Suggestionen oder die Struktur einer Sitzung mehr an die Vorstellungswelt eines Klienten anzupassen, indem man bspw. bestimmte Formulierungen auf einzelne Sinnesebenen abstimmt und Wahrnehmungen in besonders stark repräsentierten Sinnesebenen noch weiter betont. Oder ob man eben gerade verstärkt auf "schwächere" Wahrnehmungskanäle "zielt", um in diesen evtl. innerlich unterrepräsentierten Bereichen einen neuen Zugang zu schaffen, über den sich neue Verhaltensweisen und Emotionen vielleicht besser integrieren lassen als über die "etablierten" Ebenen.

Im Folgenden einige Beispiele für typische Sinnessubmodailtäten, zu denen Sie Klienten während oder im Anschluss an eine Trance-Erfahrung befragen können:

Visuell (Sehen)

  • Wird die Vorstellung als Bild (Foto) oder Film (bewegt) wahrgenommen?

  • Ist Bewegung vorhanden (wenn ja, in welcher Form) oder handelt es sich um ein Standbild?

  • Ist die Vorstellung schwarz/weiß oder farbig?

  • Wie ist die Helligkeit der Vorstellung?

  • Wie ist sie ausgeleuchtet?

  • Von wo kommt der Lichteinfall?

  • Wie klar ist die Vorstellung?

  • Wie sind der Kontrast und die Schärfe der inneren Bilder?

  • Wie ist die Bildgröße?

  • Aus welcher Perspektive wird das Bild wahrgenommen?

  • Wie weit ist der Betrachter entfernt?

  • Wie ist die Bildtiefe?

  • Beschreibe die Bildposition (nimmt der Betrachter das Bild vor sich, neben sich, über sich etc. wahr?)

  • Ist die Vorstellung assoziiert oder dissoziiert (also hat man den Eindruck "darin und dabei zu sein" oder nimmt man sie eher als "Externe Betrachter" wahr)?

  • Hat die bildliche Vorstellung einen Rahmen oder ist sie in irgendeiner Form eingefaßt (z.B. in einen Fernsehr, in Wolken, in einen Bilderrahmen)?

Auditiv (Hören)

  • Wie hoch ist die Lautstärke?

  • Wie ist die Tonhöhe?

  • Sind die Klänge melodisch oder monoton?

  • Wie ist die Geschwindigkeit und der Rhythmus?

  • Klint ein Geräusch voll, dünn, heiser, verzerrt?

  • Klingen die Geräusche gut oder eher dissonant?

  • Woher kommen die Laute, Geräusche oder Stimmen?

  • Wo ist die Position des Hörenden?

Kinästhetisch (Fühlen, spüren, berühren)

  • Wie fühlt sich das an: feucht, trocken, weich, hart, glatt oder rau?

  • Bist Du ruhig oder in Bewegung?

  • Wie ist dieKörperhaltung

  • Wie schnell bewegst Du Dich?

  • Was für Gestiken kommen vor?

  • Wo ist eine Wahrnehmung im Körper lokalisiert?

  • Wie hoch / stark ist der Druck, das Kribbeln, die Spannung, die Temperatur

  • Wie intensiv ist ein Gefühl?

Olfaktorisch (riechen) & Gustatorisch (schmecken)

  • Ist in Deiner Vorstellung ein bestimmter Geruch oder Geschmack wahrnehmbar?

  • Wie schmeckt oder riecht das Vorgestellte (süß, sauer, salzig, fruchtig, herb, bitter, scharf, frisch, faulig)

  • Wie intensiv ist der Geschmack oder der Geruch?

Vergleich zur Realität & Träumen

Direkt bei der Abfrage der Einzelheiten zum inneren Erleben von Tranceerfahrungen können Sie den Klienten schon Vergleiche zu anderen Situationen ziehen lassen:

  • Ist die Vorstellung bzw. das in Trance Erlebte intensiver / schwächer / etwas gleich stark wie normale Vorstellungen, die der Klient auch im Alltag jederzeit erzeugen könnte?

  • Wie ist die Vorstellung im Vergleich zu normalen Träumen? Wie im Vergleich zu intensiven Träumen?

  • Gab es schon einmal eine Situation, in der der Klient eine Vorstellung ähnlich wahrgenommen hat?

  • Mit welcher Vorstellungsqualität würde der Klient diese Vorstellung / Wahrnehmung am ehesten vergleichen?

  • Hat dem Klienten bei der Vorstellung etwas gefehlt? Hat den Klienten an der Art der Vorstellung gestört? Würde er gerne eine bestimmte Ebene verstärken oder mindern?

  • Wo sieht der Klient in Folge dieser Trance-Vorstellungen selbst am ehesten einen Zugang zu seinem Inneren?

Wie kann ich mit Submodalitäten arbeiten?

Der erste Schritt ist ganz einfach:

Bei vielen Hypnose-Anwendungen soll sich der Klient etwas vorstellen (innere Bilder, Gefühle im Körper, Zukunftsvorstellungen von sich selbst oder seinem Leben).

Der Hypnotiseur kann den Klienten nun während oder nach der Sitzung zu seinen Vorstellungen befragen und mit Hilfe der Submodalitäten die individuelle Struktur der Vorstellungen herausfinden. Sie werden feststellen, dass sich Art, wie sich jemand eine bestimmte Situation vorstellt von Klient zu Klient stark unterscheiden kann.

Wenn Sie nun wissen, wie eine Vorstellung im Klienten aufgebaut ist, können Sie diese Kenntnisse wie folgt nutzen:

  • Sie können die Inhalte der jetzigen Sitzung und der kommenden Sitzung auf die Vorstellungswelt des Klienten abstimmen und Vorstellungsebenen betonen, die bei ihm besonders deutlich / intensiv sind (Bsp: Wenn der Klient schlecht innere Bilder, dafür aber umso besser körperliche Gefühle vorstellen kann, können Sie Suggestionen so formulieren, dass verstärkt körperliche Gefühle darin vorkommen wie "Du bist voll Motivation und fühlst regelrecht die Energie in Dir kribbeln...")

  • Sie können auch genau das Gegenteil tun und die Bereiche betonen, die in der Vorstellung des Klienten kaum vorkommen oder nur sehr schwach repräsentiert sind - bei manchen Klienten sind die Bereiche, die sie sich selbst schlecht vorstellen können gerade die Bereiche, auf die ihr Unterbewusstsein besonders stark reagiert (Bsp: Der Klient sieht vor seinem inneren Auge keine Bilder, sondern hat eher eine Vorstellung von Körperlichen Wahrnehmungen - beschreibt man ihm nun ausführlich Bilder, kann es bei manchen Klienten vorkommen, dass ihr Unterbewusstsein stärker reagiert als wenn man Suggestionen an die leicht vorstellbaren Sinnesebenen anpasst)

  • Ebenso können Sie gezielt an der Intensivierung einzelner Vorstellungen arbeiten (Bsp: wenn der Klient innere Bilder sieht, diese aber noch nicht deutlich genug sind, um ein überzeugendes Zielbild zu erzeugen, können Sie die Bildhafte Wahrnehmung, aber auch die Wahrnehmung jeder anderen Sinnesebene gezielt trainieren - hierzu können Sie bspw. hervorragend den Suggestionstext Aktivierung der Vorstellungskraft einsetzen und ihn auf den jeweiligen Bedarf abstimmen)

Die Arbeit mit Submodalitäten kann Ihnen also dabei helfen, mehr über die Vorstellungsqualität und die Struktur der Vorstellungen Ihrer Klienten zu erfahren und Ihre Vorgehensweise bei Bedarf darauf abzustimmen.

Sie gibt Ihnen zudem neue Ansatzmöglichkeiten für Tests in Bezug auf die Empfänglichkeit des Klienten für bestimmte Suggestionsstrategien (eher bildhafte Suggestionen, eher kinästhetische Suggestionen) und zeigt auch nicht zuletzt dem Klienten, dass Sie sich professionell mit seiner inneren Welt auseinandersetzen und gezielt Detailfragen stellen, was das Vertrauen in Ihre Kompetenz und in die Hypnose insgesamt unterstützen und für einen verbesserten Rapport sorgen kann.

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