Showhypnose

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Showhypnose

Als Showhypnose bezeichnet man den Einsatz von Hypnose zu Unterhaltungszwecken.

Ein Showhypnotiseur führt dabei ein Programm auf, in dessen Rahmen er Probanden, die er in der Regel aus dem Publikum akquiriert in Trance versetzt und unter Einfluss der Hypnose dazu bringt, Dinge zu tun, die sie im normalen Alltag ggf. nicht tun würden.

Die Bandbreite der Programminhalte ist hierbei sehr groß und reicht von verhältnismäßig charmanten Irritations-Spielchen (den eigenen Nachnamen vergessen, einen Prominenten im Raum sehen, der in Wirklichkeit nicht da ist) bis hin zu gezieltem Lächerlichmachen.

Die Verwendung der Hypnose zum Lächerlichmachen von Probanden zur Unterhaltung eines Publikums ist es auch (neben medizinischen und psychologischen Bedenken), was die Showhypnose vielerorts in Verruf brachte, wenn auch betont werden muss, dass nicht alle Showhypnotiseure ihre Probanden respektlos behandeln, sondern auch Showhypnotiseure mit unterhaltsamen, aber dennoch respektvollen Programmen am Markt vorhanden sind, was dennoch bestimmte Risiken i.d.R. nicht auszuklammern vermag.

Der Trance-Zustand in der Showhypnose

Während einer Showhypnose befinden sich Probanden i.d.R. in einem anderen Trancezustand als in einer normalen hypnotherapeutischen Sitzung.

Dieser Trance-Zustand, der häufig auch als Somnambulismus oder somnambuler Trancezustand bezeichnet unterscheidet sich von der normalen therapeutischen Trance vor allem dadurch, dass er mehr eine Art Wachtraumzustand ist, in dem sich das Bewusstsein hier und jetzt manipulieren lässt und der Proband die suggerierten Inhalte traumartig erlebt als ein tiefer Zugriff auf innere Programmierungen.

Auch wenn die Logik zuerst meinen lässt, wenn ein Mensch so manipulierbar ist, dass er auf Befehl seinen Nachnamen vergisst, dann müsse das doch eine sehr tiefe Trance sein, die auch dafür genutzt werden kann, tiefgreifende langfristige Veränderungen zu etablieren, ist die Showhypnose doch eher eine sehr momentbezogene Anwendung, in der Suggestionen zwar sehr intensiv wirken, aber nur eine sehr geringe Halbwertszeit haben (im Durchschnitt sind ca. 1 Stunde nach Ende der Showhypnose alle suggerierten Inhalte vollständig aufgelöst).

Ist jeder Mensch für die Showhypnose geeignet?

Nein, nur etwa 20-30% der Menschen erreichen einen Trancezustand, wie er für eine Showhypnose notwendig ist in einem passenden Zeitraum (man hat bei einer Showhypnose ja keine 2 Stunden Zeit, um einen Klienten vorzubereiten) und unter den Rahmenbedingungen, unter denen eine Showhypnose i.d.R. stattfindet (Publikum, Geräuschpegel).

Menschen, die schlecht entspannen können oder geräuschempfindliche Menschen sind häufig ungeeignet als Proband für eine Showhypnose.

Showhypnotiseure lösen das Problem, dass nur ein bestimmter Teil der Menschen hypnotisierbar ist i.d.R. dadurch, dass sie zu Beginn einer Show eine ausreichend große Anzahl an Probanden auf die Bühne bitten und auf die Statistik vertrauen. Bei 10 Probanden sollten nämlich 2-3 geeignet sein (da es sich um eine Zufallswahl handelt, die teilweise zwar ein wenig durch Erfahrung und "Feeling" des Showhypnotiseurs begünstigt werden kann, aber letztenendes nie eine wirklich 100%ige Sicherheit bietet, dass ausgewählte Personen wirklich geeignet sind, kann die Zahl der geeigneten Teilnehmer nach oben oder unten schwanken).

An besonders guten Tagen können alle Probanden geeignet sein, viele Showhypnotiseure mussten aber Showhypnosen auch schon abbrechen, weil sich keiner ihrer Probanden als geeignet herausstellte und sie dadurch schlicht nicht in der Lage waren, ihr Programm darzubieten.

Es ist kein Showhypnotiseur bekannt, der von sich behauptet, jeden Menschen in eine für eine Showhypnose geeignete Trance zu bringen oder der garantiert, alle Probanden, die er auf die Bühne bittet in jeder Form hypnotisieren zu können. Stattdessen lassen sich viele Showhypnotiseure bei einer Buchung sogar häufig vertraglich zusichern, dass ausreichend Publikum vorhanden sein muss, aus dem sie Probanden akquirieren können und dass sie bei zu geringer Freiwilligenzahl bzw. nicht ausreichendem Publikum die Hypnoseshow absagen können, um eine Blamage zu vermeiden.

Showhypnose ist keine "Show"-Hypnose

Eine Showhypnose ist keine "Show", also keine gestellte Darstellung.

Auch wenn es eine typisch deutsche Eigenschaft ist, alles zu hinterfragen und die Erwartung zu haben, dass alles "Real" ist und auf keinen Fall "geschummelt" wird (manche Menschen machen sich auch eine Riesen-Mühe, einem Bühnenzauberer, der nie behauptet hat, wirklich zaubern zu können, zu beweisen, dass alles was er tut eigentlich ein Trick ist... :-) ), dient eine Showhypnose doch hauptsächlich der Unterhaltung, was auch dazu führt, dass Showhypnotiseure natürlich wenig Wert auf wissentschaftliche Erklärungen und die Erläuterung der wahren Hintergründe ihres Tuns legen.

Ein Showhypnotiseur möchte sein Publikum faszinieren. Er möchte es begeistern.

Das schafft er nicht, indem er vor es tritt und sagt "Leute, das ist alles nur Neurologie und Statistik - in Wirklichkeit muss ich genau kalkulieren, wieviele Personen ich als Probanden auf die Bühne hole und hoffen, dass genug geeignete dabei sind... Bei der Mehrheit geht es eh nicht...".

Er muss überzeugend wirken und so tun als könne er jedem Menschen alles befehlen... Er muss die nicht geeigneten Probanden unauffällig von der Bühne verabschieden und die Aufmerksamkeit des Publikums auf die geeigneten lenken... Er muss "hypnotisch" und "mächtig" wirken und dem Publikum den Eindruck geben, etwas außergewöhnliches zu beherrschen.

Nur dann ist eine Showhypnose faszinierend und unterhaltsam und kann ein Publikum wirklich begeistern!
Und nur dann wird ein Showhypnotiseur gebucht und verdient sein Geld!

Viele Menschen "fallen" deshalb vielmehr "auf die Verschleierungs-Taktiken" der Showhypnotiseure herein, die dazu dienen, dem Publikum (zu dessen Unterhaltung) eine unglaubliche Macht zu suggerieren als auf angeblich manipulierte Probanden. Viele Zuschauer einer Showhypnose sind so auf das Geschehen rund um die "geeigneten" Probanden fokussiert und so fasziniert von den Dingen, die da ablaufen, dass sie sich im Anschluss gar nicht daran erinnern, dass der Showhypnotiseur auch eine ganze Reihe von Probanden mit einem freundlichen "Schade, aber vielen Dank für s Mitmachen" von der Bühne verabschiedet hat, weil diese ein bestimmtes Trancestatium nicht erreicht hatten bzw. eine bestimmte Suggestion nicht wie gewünscht ausgeführt hatten.

Ein Showhypnotiseur ist dabei ebensowenig ein "Betrüger" wie ein Zauberer, der seine Assistentin nicht wirklich zersägt, sondern einen Trick-Kasten nutzt, um es vor dem Publikum so aussehen zu lassen... Er ist nur ein Schausteller, der dem Publikum ein Unterhaltungsprogramm bieten möchte.

Kritik an der Showhypnose

Seit Jahrzehnten existiert eine hitzige Diskussion zwischen Showhypnosebeführworten und -Gegnern darüber ob Showhypnose verantwortbar ist oder nicht und viele Therapeuten distanzieren sich ausdrücklich von der Showhypnose.

Hier einige Aspekte, weshalb die Showhypnose nicht pauschal als bedenkenlos eingestuft werden kann:

  • Bei der Showhypnose werden Probanden in einen recht intensiven Trancezustand gebracht. Die Hypnotische Trance kann sich bei einigen psychischen, aber auch somatischen Erkrankungen im Zweifel aber auch negativ auswirken. Der Showhypnotiseur hat in der Regel nicht die Möglichkeit, im Vorfeld ausreichend sicherzustellen, dass seine Probanden nicht unter einer entsprechenden Störung leiden (einige Showhypnotiseure weisen zwar darauf hin "Nehmen Sie bitte nur teil, wenn Sie psychisch und körperlich gesund sind" sie betonen dies aber meist nicht allzu sehr, da sie ansonsten befürchten müssten, dass das Publikum die Showhypnose als gefährlich ansieht und sich gar keine Freiwilligen finden, die teilnehmen möchten; häufig werden diese Warnungen aber auch von "allzu euphorischen" Probanden ignoriert, die unbedingt an der Hypnose teilnehmen möchten und ihre eigene Situation als "bestimmt nicht so schlimm, dass ich nicht teilnehmen könnte" einschätzen).

  • Bei der Showhypnose ist in der Regel keine Ausreichende Nachsorge gewährleistet. Oft ist der Showhypnotiseur schon wenige Stunden nach der Show (manchmal auch weniger als eine Stunde später, weil er gleich weiter reist) nicht mehr greifbar, in den seltensten Fällen ist er am Folgetag überhaupt noch in der Stadt. Wenn ein Proband in Folge der Showhypnose also irgendwelche Probleme hat, ist zumeist kein geeigneter Ansprechpartner Verfügbar.

  • In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, dass verschiedene Menschen im Anschluss an eine intensive Trance sehr unterschiedlich reagieren - manche sind danach einfach wieder ganz normal wach, manche haben aber regelrechte "Trance-Backflashs", (auch wenn der Hypnotiseur sie eigentlich korrekt aus der Hypnose ausgeleitet hat) und gehen im Anschluss ggf. mehrfach kurzzeitig wieder unkontrolliert in Trance. Man kann sich ausmalen, was für Folgen das haben könnte, wenn der Betreffende im Anschluss an die Show zu ohnehin fortgeschrittener Uhrzeit in sein Auto steigt, um nach hause zu fahren!

  • Ein Problem ist auch, dass die meisten Showhypnotiseure die Showhypnose in Künstlerkreisen oder speziellen Showhypnose-Ausbildungen erlernt haben und keine ausreichende therapeutische Kompetenz haben (die meisten haben nicht einmal eine psychotherapeutische Zulassung). Das heißt sie wären selbst wenn sie verfügbar wären gar nicht in der Lage, psychische Probleme sachgerecht zu diagnostizieren und zu behandeln bzw. würden sich bei der Behandlung von (von ihnen selbst durch die Showhypnose ausgelösten) psychischen Problemen strafbar machen, da die Behandlung psychischer Störungen eine Heilerlaubnis voraussetzt und eine Behandlung ohne eine solche einen Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz darstellt.

  • In Showhypnose-Aufführungen wurde lange Zeit die so genannte kataleptische Brücke verwendet - hierbei wird ein Proband in Hypnose so versteift, dass er wie ein Brett auf zwei Stühle gelegt werden kann. Der ganze Körper ist steif und der Klient in einer tiefen Trance, sodass er keinen Schmerz spürt und mit dem Hinterkopf auf einem Stuhl und den Fersen auf einem anderen recht stabil liegen bleibt. Teilweise stellten sich Showhypnotiseure nun auf den Bauch des Probanden um zu demonstrieren, wie intensiv dieser Tranceeffekt ist. Diese Übung wurde als "harmlos" angesehen, weil der Proband (auch im Anschluss an die Hypnose) keinen Schmerz spürte. Oft kam der Schmerz aber am nächsten Morgen... Bei der kataleptischen Brücke kam es wiederholt zu Verletzungen (Bandscheiben, Knie, Muskelfaserrisse), sodass sie heute kaum noch verwendet wird. Fast alle Bücher und Webseiten, die sich mit dem Thema beschäftigen warnen vor ihr, sodass sich kaum ein Showhypnotiseur mehr erlauben kann, sie anzuwenden (das Risiko, dass seine Show unterbrochen wird, weil jemandem die Gefahren der kataleptischen Brücke bekannt sind wäre zu hoch).

  • Außerhalb der Probleme, die im Rahmen des Zusammentreffens von hypnotischer Trance und bestimmten psychischen Störungen auftreten können, werden zumeist auch soziale Aspekte, aber auch Beeinträchtigungen des Selbstbildes nicht bedacht, die durch die Showhypnose entstehen können. Ein unsicherer Mensch, der von seinen Freunden aufgezogen wird, weil er im Rahmen einer Showhypnose lächerlich gemacht wurde kann ebenso unter diesen Folgen leiden wie ein Mensch, der größten Wert auf seine Selbstbestimmung legt und durch eine erfolgreiche Showhypnose, in deren Rahmen er Dinge ausführt, die er ansonsten niemals ausführen würde bzw. bei der er in einen Zustand geführt wird, in dem er vom Showhypnotiseur "steuerbar" ist, "bewiesen" bekommt, dass seine Meinung über seine "unbeugsame Willensstärke", die er zu haben glaubte und auf die er stolz war doch nicht so unmanipulierbar ist, wie er vielleicht glaubte (manche Menschen melden sich freiwillig als Probanden für eine Showhypnose, nur um sich selbst zu beweisen, dass sie nicht hypnotisierbar sind - diese Menschen sind häufig in ihrem Selbstbild erschüttert, wenn er trotz ihrer geplanten Gegenwehr doch funktioniert).

  • Der Einfluss von Alkohol und Drogen macht die hypnotische Trance unkalkulierbar und riskant. Selbstschutzreflexe fallen aus, der Gleichgewichtssinn ist gestört (was dazu führen kann, dass ein Mensch in einem entspannten Trancezustand, in dem sein Gleichgewichtssinn ihm ansonsten dabei hilft, selbst bei geschlossenen Augen vollkommen sicher und stabil zu stehen, ins Torkeln kommt und ungünstigstenfalls stürzt) die Steuerbarkeit durch Suggestionen ist beeinträchtigt und die Tranceinhalte können schnell eine unerwünschte Eigendynamik entwickeln (der Showhypnotiseur suggeriert "Du siehst nun vor Dir nicht mehr Deinen Kollegen, sondern einen freundlichen sprechenden Elefanten", der Proband rutscht stattdessen aber in eine Dschnungel-Phantasie mit Raubtieren ab, da sich seine Assoziationen verselbständigen). Für einen Showhypnotiseur ist es fast unmöglich, sicherzustellen, dass seine Probanden keinen Alkohol und keine Drogen zu sich genommen haben (gerade in Diskotheken ist dieses Risiko heute kaum noch kalkulierbar) und einige Showhypnotiseure positionieren ihre Show sogar zu einem Zeitpunkt am Abend, an dem das Publikum schon leicht angetrunken (und damit etwas enthemmt) ist, weil ihnen dies einerseits bei der Probandenakquise hilft und andererseits die Erfahrung gezeigt hat, dass eine leichte Alkoholisierung die Trance, die für eine Showhypnose benötigt wird begünstigen kann. Dass sie aber auch die Risiken dramatisch erhöht, wird hier oft vergessen.

  • Ein weiterer Kritikpunkt an der Showhypnose ist häufig, dass sie therapeutischen Hypnotiseuren die Arbeit erschweren kann, weil sie dem Laien einen falschen Eindruck vermittelt, was Hypnose eigentlich ist und wie Hypnose funktioniert. Wie schon erwähnt, sind die Trancezustände, die im Rahmen einer Showhypnose genutzt werden sehr momentbezogen und eignen sich wenig, um längerfristige Veränderungen zu initiieren, während die Trancezustände, die im Rahmen einer hypnotherapeutischen Behandlung genutzt werden zwar unspektakulärer wirken, dafür aber wesentlich tiefer in die langfristigen inneren Steuerungen einwirken können. Die Showhypnose erzeugt nun häufig eine falsche Erwartungshaltung, da ein Laie schnell zur Meinung kommen kann "Das ist ja eine viel mächtigere Hypnose", da ihre Auswirkungen sehr schnell und eindeutig erkennbar sind, während die Wirkung der therapeutischen Hypnose oft nicht momentbezogen erkennbar ist, sondern sich erst über Stunden, manchmal auch Tage entwickeln muss. Klienten erwarten also teilweise, dass sie beim Besuch einer Hypnosepraxis so hypnotisiert werden, wie sie es aus dem Fernsehen oder der Diskothek kennen, können aber als Laie nicht nachvollziehen, dass genau diese Art von Hypnose ihnen nichts nutzen würde und verdächtigen den Therapeuten dann eher "kein sehr mächtiger Hypnotiseur zu sein" und bauen im Zweifel einen starken Widerstand gegen genau die Vorgehensweise auf, die ihnen evtl. am besten helfen könnte, weil sie sich aus den Eindrücken, die sie aus der Beobachtung einer Showhypnose gewonnen haben eine unrealistische Vorstellung aufgebaut haben, die sie nun als "Optimallösung" sehen und die so einfach nicht sinnvoll oder schlichtweg nicht realisierbar ist (wie schon erwähnt, erreichen nur 20-30% der Menschen den Trancezustand, der für eine Showhypnose notwendig ist und selbst wenn dieser Zustand einem Klienten helfen könnte, steht seine Chance schlechter als 1:3, ihn zu erreichen, weshalb es schon von Beginn an sinnvoller ist, Trancezustände anzustreben, die für jeden erreichbar sind, auch wenn sie weniger spektakulär sein mögen.

  • Ein Show-Hypnotiseur, der über eine Heilerlaubnis (bspw. als Heilpraktiker für Psychotherapie) verfügt, läuft im Zweifel Gefahr, in einem solchen Setting in einen therapeutischen Kontext zu geraten (z.B. weil er einen Probanden mit psychischen Problemen im Anschluss an die Show vor Ort betreut, was ja belegt, dass die Showhypnose durchaus in den psychotherapeutischen / medizinischen Raum hineingreift) und sich der "Heilkunde im Umherziehen" (die nach dem Heilpraktikergesetz verboten ist) schuldig zu machen. Insgesamt läuft er darüber hinaus Gefahr, dass im Schadenfall seine Heilerlaubnis aufgrund unverantwortlichen Handelns (Verwendung einer Methode, die er auch als Psychotherapie ausübt ohne geeignete Anamnese / Nichtbeachtung allgemein in der Branche bekannter Bedenken und Risiken) in Frage gestellt werden könnte. Eine Heilerlaubnis ist also keine geeignete Grundlage, um die Bedenken gegenüber der Showhypnose zu entkräften.

  • Natürlich gibt es einige Pro-Argumente, die Showhypnose-Befürworter anführen wie: "Es ist noch nie was passiert!" (hierbei muss man bedenken, dass der jeweilige Showhypnotiseur im Zweifel gar keine Ahnung hat, wie es einen Probanden im Anschluss an die Show ging und sich auch nicht darauf verlassen kann, dass jeder, dem es schlecht geht gerade ihn anruft - außerdem gibt es konkrete Belege, dass Teilnehmern in Folge von Hypnose-Shows in verschiedener Form schlecht ging), "Showhypnose hat auch etwas positives, da sie für die Hypnose ansich wirbt"

  • (nunja, hier stellt sich die Frage ob es sich nicht um einen Bärendienst handelt, weil die Showhypnose vollkommen andere Erwartungen weckt als die therapeutische Hypnose dann zu leisten vermag - und man sollte auch bedenken, dass die Showhypnose mit der darin demonstrierten "Macht" so manchem echten Patienten gerade erst Angst vor einer Hypnosetherapie macht). Viele Showhypnotiseure betonen, "dass die Teilnehmer ja freiwillig mitgemacht haben" (was eigentlich unfair ist, denn wie soll ein Laie einschätzen können, auf was er sich da eigentlich einlässt, wenn ihn einfach jemand fragt "Hast Du Lust, Dich mal hypnotisieren zu lassen?"). Die Argumente pro Showhypnose sind also häufig relativ naiv und unterstreichen teilweise noch die Tatsache, dass der Betreffende keine wirklich verantwortungsbewusste Haltung gegenüber der Thematik einnimmt.

All diese Argumente machen es vermutlich relativ leicht nachvollziehbar, warum sich viele therapeutische Hypnotiseure ausdrücklich von der Showhypnose distanzieren.

Wir möchten an dieser Stelle auch betonen, dass dies keine frei konstruierten Theorien sind (was Showhypnose-Befürworter vielleicht als Gegenargument anführen würden), sondern dass wir für die o.g. Aspekte viele Fallbeispiele in unseren Praxen und im Hypnose-Umfeld erlebt haben! Auch kennen wir konkrete Fälle, bei denen es im Anschluss an Hypnose-Shows zu Personenschäden kam.

Das TherMedius -Institut befürwortet deshalb die Showhypnose nicht, sondern sieht sie eher als Fallstudie für die Erforschung von Trancezuständen, Bewusstsein und als aussagekräftigen Wirksamkeitsbeweis, dass die Hypnose in der Lage ist, massive Wirkungen zu erzeugen, die deutlich über verbale Standard-Manipulationen hinausgehen. Hierfür benötigt man wohlbemerkt aber auch keine reißerisch Show vor johlendem Publikum, solche Demonstrationen lassen sich auch in einem kleineren, fachbezogenen Rahmen durchführen!

Und dennoch nützte die Showhypnose der Therapie...

Viele Hypnotherapeuten mögen das jetzt vielleicht nicht gern hören bzw. lesen, aber die Showhypnose hat auch zur Entwicklung der Hypnosetherapie von den ersten "Magnetiseuren" bis hin zur Anerkennung als eigenständiges Therapieverfahren beigetragen.

Durch sie wurden nämlich viele Laien erst auf die Hypnose aufmerksam und entwickelten Vertrauen in ihre Wirkungskraft. Durch sie kamen viele Menschen überhaupt erst auf die Idee, dass Hypnose ihnen helfen könnte ("Wenn die Hypnose in der Lage ist, dafür zu sorgen, dass der da oben auf der Bühne seinen Namen vergisst, dann kann sie es vielleicht auch schaffen, dass ich meine Angst vor Spinnen vergesse...").

Auch wenn sie möglicherweise bisweilen falsche Erwartungen schürt oder für Negativ-Schlagzeilen in Bezug auf Hypnose sorgt, hat sie in der Vergangenheit doch wenigstens eines gewährleistet: Die Hypnose wurde wahrgenommen!

Dies ist nun natürlich keine Entschuldigung und kann auch die Kritikpunkte an der Showhypnose nicht aufwiegen, es soll nur ein Denkanstoß in Bezug darauf sein, was die "Menschen da draußen" wirklich anspricht und ob es wirklich ausreichend ist, die Showhypnose einfach nur zu verdammen (solange sie da ist und ihren Werbezweck für die Hypnose als ganzes erfüll, lässt sich aus der sicheren Deckung ja trefflich über sie die Nase rümpfen) oder ob es nicht an der Zeit ist, dass die therapeutische Hypnosewelt sich Gedanken macht, wie sich neue Lösungen finden lassen, die Hypnose ansprechend und motivierend zu präsentieren ohne dabei die Negativ-Aspekte der Showhypnose in Kauf nehmen zu müssen (wir wünschen uns, dass diese Website vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung ist!).

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